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Parallaxe bezeichnet gemeinhin die scheinbare Änderung der Position eines Objekts, wenn der Beobachter seine eigene Position verschiebt. Was ist aber, wenn die beobachtete Veränderung nicht einfach nur subjektiv ist? Was ist, wenn sie gerade vom Gegenstand selbst und seinen ihm innewohnenden Antagonismen ausgeht? Die Parallaxe erscheint in Zizeks pointenreicher Analyse als Denk- und Erklärungsfigur in höchst unterschiedlichen theoretischen Ansätzen: Sie findet sich im Wellen-Teilchen-Dualismus der Quantenphysik ebenso wie in der Psychoanalyse, der Philosophie und der Politischen Theorie.…mehr

Produktbeschreibung
Parallaxe bezeichnet gemeinhin die scheinbare Änderung der Position eines Objekts, wenn der Beobachter seine eigene Position verschiebt. Was ist aber, wenn die beobachtete Veränderung nicht einfach nur subjektiv ist? Was ist, wenn sie gerade vom Gegenstand selbst und seinen ihm innewohnenden Antagonismen ausgeht? Die Parallaxe erscheint in Zizeks pointenreicher Analyse als Denk- und Erklärungsfigur in höchst unterschiedlichen theoretischen Ansätzen: Sie findet sich im Wellen-Teilchen-Dualismus der Quantenphysik ebenso wie in der Psychoanalyse, der Philosophie und der Politischen Theorie. Slavoj Zizek arbeitet dabei vier maßgebliche Erscheinungsformen der Parallaxe heraus: die ontologische Differenz, die als letzte Parallaxe unseren Bezug zur Wirklichkeit bestimmt; die wissenschaftliche Parallaxe, die nicht zuletzt in der gegenwärtigen Hirnforschung einen unüberschreitbaren Graben zwischen der phänomenalen Erfahrung der Wirklichkeit und ihrer wissenschaftlichen Erklärung markiert;der Bruch, der jedem Kunstwerk innewohnt, und schließlich die politische Parallaxe, die als gesellschaftlicher Antagonismus jeden gemeinsamen Grund verwehrt. Slavoj Zizeks neues großes Buch ist eine kritische Analyse der Gegenwart und zugleich ein grundlegendes philosophisches Werk, das sein theoretisches Gerüst in eine programmatische Form bringt. Es vereint philosophische und theologische Analysen, brillante Interpretationen von literarischen Texten, Filmen und Kompositionen und nicht zuletzt erhellende Anekdoten.
Autorenporträt
Zizek, SlavojSlavoj Zizek wurde am 21. März 1949 in Ljubljana, Slowenien geboren und wuchs auch dort auf. Er studierte Philosophie und Soziologie an der Universität in Ljubljana und Psychoanalyse an der Universität Paris VIII. Seit den achtziger Jahren hat Zizek zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem an der Tulane University, New Orleans (1993), der Cardozo Law School, New York (1994), der Columbia University, New York (1995), in Princeton (1996) und an der New School for Social Research, New York (1997). Von 2000 bis 2002 leitete er eine Forschungsgruppe am kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Er war jahrelanger Herausgeber der Zeitschrift der slowenischen Lacan-Schule Wo Es war und setzte sich unter anderem mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, mit Hegel und mit Karl Marx auseinander, sowie mit zeitgenössischen Denkansätzen aus dem Bereich des Poststrukturalismus, der Medientheorie, des Feminismus und der Cultural Studies. Heute lehrt an der Eur

opean Graduate School, am Birkbeck College der University of London und am Institut für Soziologie der Universität von Ljubljana. Seine erste englischsprachige Buchveröffentlichung The Sublime Object of Ideology erschien 1989. Seitdem veröffentlichte Zizek über 20 Monographien, in denen er sich zunächst um eine lacanianische Lesart der Philosophie, der Populärkultur und in den letzten Jahren zunehmend der Politischen Theorie bemühte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit wohligem Schauder hat Rezensent Wilhelm Trapp ein geistiges Vollbad im philosophischen Whirlpool von Slavoj Zizeks jüngstem Buch genommen, das er als "brausendes Gemisch von Thesen und Theorien" beschreibt. Dessen Denken in Paradoxien findet er nach wie vor ziemlich anregend, aber irgendwie ist er nicht sicher, ob er am Ende einem Scharlatan aufgesessen ist. "Origineller Starphilosoph oder Theorietanzbär vom Balkan?" - so genau kann Trapp diese Frage für sich nicht ganz klären. Hier hätte ein Lektor eventuell Wunder bewirken können, aber scheinbar sei dieser Denker auch von verlegerischem Fachpersonal nicht zu bändigen. Zwar gelingen Zizek aus Sicht des Rezensenten mit seinem "Parallaxemotiv" immer wieder erstaunliche "Zirkelschläge zwischen scheinbar Dissoziierten", auch wenn seine Exkurse nicht alle gleich originell ausgefallen sind. Am Ende redet er Zizek ins Gewissen und fragt, ob er nicht langsam Angst habe, seine Theorien wie "ein Imitator seiner selbst" nur noch zu reproduzieren - schillernd, aber irgendwie seelenlos.

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