Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.03.2003Die Welt, einmal
hin und zurück
Mimi sitzt mit ihren Eltern am Frühstückstisch. Doch seltsam, das Mädchen hat heute morgen nicht nur eine Strumpfhose auf dem Kopf, sondern es scheint eine ganz andere Person zu sein, eine gewisse Anna Anders, die Herrn und Frau Müller einiges mitteilen will. Mit großem psychologischem Ein fühlungsvermögen wird hier gezeigt, zu welchen phantastischen Einfällen das schlechte Gewissen die kleine Heldin treibt und wie die Eltern genial mitspielen, um die schwierige Situation zu lösen. Dass das Ganze dabei einen schrägen Witz behält und nicht pädagogisch überfrachtet wird, dafür sorgen die fröhlich verrückten Illustrationen von Julia Kaergel. bud
DORIS DÖRRIE: Mimi. Mit Bildern von Julia Kaergel. Diogenes Verlag 2002. 32 Seiten, 14,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Mimi sitzt mit ihren Eltern am Frühstückstisch. Doch seltsam, das Mädchen hat heute morgen nicht nur eine Strumpfhose auf dem Kopf, sondern es scheint eine ganz andere Person zu sein, eine gewisse Anna Anders, die Herrn und Frau Müller einiges mitteilen will. Mit großem psychologischem Ein fühlungsvermögen wird hier gezeigt, zu welchen phantastischen Einfällen das schlechte Gewissen die kleine Heldin treibt und wie die Eltern genial mitspielen, um die schwierige Situation zu lösen. Dass das Ganze dabei einen schrägen Witz behält und nicht pädagogisch überfrachtet wird, dafür sorgen die fröhlich verrückten Illustrationen von Julia Kaergel. bud
DORIS DÖRRIE: Mimi. Mit Bildern von Julia Kaergel. Diogenes Verlag 2002. 32 Seiten, 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Rezensentin Sieglinde Geisel ist richtig angetan von diesem Kinderbuch, in dem der Gebrauch von Tiernamen als Schimpfwörter humorvoll beleuchtet wird. Die Menschen verwandeln sich nämlich tatsächlich in das, was sie geschimpft werden. Dass diese Veränderungen nicht angsteinflößend sind, dafür sorgen die Bilder, die "dem Text von Doris Dörrie einen warmen Raum verschaffen, der nie bedrohlich wirkt." Ausgesprochen gelungen findet Geisel den Umgang der Zeichnerin Julia Kaergel mit Farben. Auch das versöhnliche Ende gefällt der Rezensentin gut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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