Geschichten von den Färöern
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Anthologie, bestehend aus Klassikern der färöischen Literatur bis hin zu Erzählungen der Gegenwart. Zu den 25 Autoren/innen gehören Pioniere wie Sverra Patursson und Andrea Reinert, Klassiker wie Heðin Brú und William Heinesen
sowie junge Literaten der Gegenwart wie Elias Askham und Marjun Kjelnæs.
Da das Buch nur aus…mehrGeschichten von den Färöern
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Anthologie, bestehend aus Klassikern der färöischen Literatur bis hin zu Erzählungen der Gegenwart. Zu den 25 Autoren/innen gehören Pioniere wie Sverra Patursson und Andrea Reinert, Klassiker wie Heðin Brú und William Heinesen sowie junge Literaten der Gegenwart wie Elias Askham und Marjun Kjelnæs.
Da das Buch nur aus Kurzgeschichten besteht, sind nicht alle Autoren mit ihren bekanntesten Werken vertreten. Erkennbar in den Geschichten ist, wie Themen und Motive über die Jahrzehnte weitergegeben und aus anderen Perspektiven betrachtet wurden. Für deutschsprachige Leser wird eine bislang kaum übersetzte Literatur in ihrer gesamten Bandbreite zugänglich.
Im Laufe der Jahrhunderte ist auf den Färöern auf Basis mündlicher Überlieferungen von Balladen, Sagen und Märchen eine eigenständige, experimentierfreudige Literatur entstanden, die sich mit den großen Themen der Menschheit beschäftigt. Die Geschichten sind nicht chronologisch angeordnet, jedoch befinden sich die Klassiker in der ersten Hälfte und die jüngeren Werke in der zweiten Hälfte des Buches.
Der bekannteste färöische Autor ist William Heinesen, dessen Werk „Nasse Heimat“ dem Buch als Vorwort vorangestellt ist. Heinesen ist mit der unterhaltsamen Geschichte „Don Juan vom Tranhaus“ vertreten, in der ein Schiffbrüchiger Malteser die Herzen vieler junger Inselfrauen bricht. Südländisches Temperament und färöische Traditionen prallen hier aufeinander und beschwören nach einigen Intrigen eine Tragödie.
Besonders gefallen hat mir die Parabel „Der Schmetterlingsverkäufer“ von Rakel Helmsdal, die von einem alten Mann handelt, der vom Verkauf seiner präparierten Schmetterlinge lebt. Diese bietet er im Winter bei eisigen Temperaturen auf der Straße an. Seine Identifikation mit den Tieren nimmt ungeahnte Ausmaße an.
Verena Stössinger und Ana Katharina Dömling weisen in einem Nachwort darauf hin, dass junge färöische Künstler sich lieber der Musik zuwenden als der Literatur, weil diese keine engen nationalsprachlichen Grenzen kennt. Die Geschichten liefern einen farbenfrohen Querschnitt färöischer Kultur.