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Zum ersten Mal versammelt dieser Band vielfältige und kontroverse Texte von tibetischen Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation aus Tibet und dem Exil. Der Protagonist in Alais Erzählung Blutsbande hat einen chinesischen Großvater und einen tibetischen Vater; als er mit chinesischem und tibetischem Namen gerufen wird, zerreißt es ihm fast das Herz. In Ralo von Tsering Döndrub begegnen wir einem haltlosen jungen Mann, der seine Umwelt nicht versteht. Während in Tibet lebende Schriftsteller Kritik subtil oder verfremdet in ihre Texte einfließen lassen, artikuliert der Exil-Tibeter Palden…mehr

Produktbeschreibung
Zum ersten Mal versammelt dieser Band vielfältige und kontroverse Texte von tibetischen Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation aus Tibet und dem Exil. Der Protagonist in Alais Erzählung Blutsbande hat einen chinesischen Großvater und einen tibetischen Vater; als er mit chinesischem und tibetischem Namen gerufen wird, zerreißt es ihm fast das Herz. In Ralo von Tsering Döndrub begegnen wir einem haltlosen jungen Mann, der seine Umwelt nicht versteht. Während in Tibet lebende Schriftsteller Kritik subtil oder verfremdet in ihre Texte einfließen lassen, artikuliert der Exil-Tibeter Palden Gyal ganz unverblümt die Ungerechtigkeiten, die während der Kulturrevolution geschahen. Umso mehr erstaunen die persönlichen Eingeständnisse von Exilanten, die wieder die Annäherung an Tibet suchen. Mit Texten von Alai, Jamyang Norbu, Tsering Öser, Tenzin Tsundue und vielen anderen.
Autorenporträt
Alice Grünfelder studierte, nach einer Buchhändlerlehre und einem längeren Asienaufenthalt, Sinologie und Germanistik in Berlin und Chengdu. Zahlreiche Reisen führten sie auch nach Tibet. Sie arbeitete als Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, anschließend gründete sie in Berlin eine Agentur für Literaturen aus Asien. Von 2004 bis 2010 betreute sie als Lektorin die Türkische Bibliothek im Unionsverlag. Seither ist sie als freie Lektorin, Übersetzerin und Literaturvermittlerin tätig.
Rezensionen
»Die Anzahl der Versuche, fern der Klischees neues Interesse am heutigen, realen Tibet zu wecken, ist sehr übersichtlich. 2009 erschien ein Buch, das solches wagt, Alice Grünfelders Anthologie«Flügelschlag des Schmetterlings» (Unionsverlag), eine Sammlung von Erzählungen, Essays und Gedichten zeitgenössischer tibetischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Tibet, China und aus dem Exil. Hier offenbart sich ein facettenreiches Land, das eben nicht nur aus Mönchen besteht, sondern aus Menschen aus Fleisch und Blut und aus einer sich ständig verändernden Kultur zwischen Tradition und Moderne, die längst den Schimmer des Exotischen abgestreift hat und in der grellen Realität des Heute angekommen ist. Eines Heute, das von Youtube und Handys genauso geprägt ist wie von Unterdrückung und dem drohenden Verlust von Kultur und Sprache.« Birte Vogel Neue Zürcher Zeitung