Es war einmal, es war keinmal … beginnt so manches Märchen, das uns in die Welt der Feen, Riesen und Dämonen führt, ins Reich der Schlangenkönigin Sahmeran, dorthin, wo Zauberkräfte walten. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie sind durchlässig. Diese verwunschene Welt der orientalischen Märchen ist uns aus Tausendundeine Nacht vertraut. Das unerschöpfliche arabische Erzählwerk zeigt, dass Araber, Perser, Türken und Inder in vormoderner Zeit eine reiche, gemeinsame Märchen- und Mythentradition pflegten. Die türkischen Volkssänger und Märchenerzähler haben im kulturellen Schmelztiegel Anatolien Mythen verschiedener Herkunft übernommen und mit ihrer eigenen Tradition verbunden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eingenommen ist Rezensentin Monika Carbe für diese Anthologie türkischer Märchen und Volkserzählungen, die Erika Glassen und Hasan Özdemir herausgegeben haben. Mit ihrem Zauber, ihrem Witz, ihrem Glanz und auch ihrem Grauen haben sie die Märchen, Schwänke, Helden- und Liebesgeschichten in ihren Bann gezogen. Sie schwärmt vom Reichtum der Phantasie, vom Spiel mit der Realität, von der Lust am Absurden, durch die sich die Geschichten auszeichnen. Allerdings sollte der Leser nach Ansicht Carbes mitunter starke Nerven haben, scheinen ihr einige Geschichten doch recht drastisch und grausam. Sie lobt die guten Übersetzungen, in denen die Märchen erstaunlich frisch wirken, die Nachweise mit Erläuterungen zu Themen und Begriffen sowie das Nachwort von Erika Glassen. Der Band ist ihres Erachtens nicht nur für Leser von Relevanz, die sich für türkische Märchen interessieren, sondern auch für Literaturwissenschafter, da er mitunter klassische Stoffe der Weltliteratur birgt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch führt in die verwunschene Welt des orientalischen Erzählwerkes ein. Türkische Volkssänger und Märchenerzähler haben im kulturellen Schmelztiegel Anatolien Mythen verschiedener Herkunft übernommen und sie mit eigenen Traditionen vermischt.«