Nau ist die Urmutter des Menschengeschlechts. Aus Liebe zu ihr wird Reu, der Wal, zum Menschen und zeugt mit ihr Waljunge und Menschenkinder. Reu stirbt, wie alle folgenden Generationen. Nur Nau uberlebt sie, gibt das Wissen von der Abstammung des Menschen und von der Verehrung der Wale weiter. Doch die Achtung vor ihr und vor den Meeresriesen schwindet. Niemand nimmt mehr diese steinalte Frau ernst. Eines Tages brechen die Manner zum Walfang auf. Die Wale ziehen davon, Menschen voller Eroberungs- und Machtgeluste stehen vor einem leeren Meer, das einst von Lebewesen brodelte. Diese poetische Schpfungslegende der Tschuktschen von der ursprnglichen Gemeinschaft von Mensch und Wal, von der Einheit von Mensch und Natur, ist zugleich eine Vorahnung der Fragen und Probleme unserer Zeit.
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