Utopie vom Glück
Ibn Fattuma, ein aufmerksamer Junge, wächst als Moslem auf. Er wundert sich bald über viele Ungerechtigkeiten in seinem Land. Eines Tages hört er von dem weit entfernten Gaballand, welches das einzige vollkommene Land sei. Aber niemand weiß Genaues über dieses geheimnisvolle
Land. Er ist neugierig und so begibt er sich mit einer Karawane auf eine lange Reise durch die Wüste. Er…mehrUtopie vom Glück
Ibn Fattuma, ein aufmerksamer Junge, wächst als Moslem auf. Er wundert sich bald über viele Ungerechtigkeiten in seinem Land. Eines Tages hört er von dem weit entfernten Gaballand, welches das einzige vollkommene Land sei. Aber niemand weiß Genaues über dieses geheimnisvolle Land. Er ist neugierig und so begibt er sich mit einer Karawane auf eine lange Reise durch die Wüste. Er will Weisheit erlangen und der Erste seines Volkes sein, der das geheimnisvolle Gaballand tatsächlich erreicht.
Auf seiner Reise lernt er viele Menschen und unterschiedliche Gesellschaftssysteme kennen. Manche Systeme favorisieren die Freiheit, andere Gerechtigkeit und wieder andere Spiritualität. Zu seinem Kummer stellt er fest, dass keine Gesellschaftsform perfekt ist. Die Reise zum Gaballand ist lang und beschwerlich. Die Reisenden müssen eine Wüste durchqueren und eine Bergkette überwinden. Eines Tages ist in der Ferne das Gaballand erkennbar.
„Die Reise des Ibn Fattuma“ ist eine Parabel über die Möglichkeiten und Schwächen der Menschheit. Das Gaballand entspringt der Sehnsucht nach Vollkommenheit. Der Mensch formt die Welt und schafft Ideologien, die er als Wahrheiten verkauft. Hierfür werden Kriege geführt und Morde begangen. Kein von Menschen entworfenes System ist vergleichbar mit der mystischen Vorstellung des Paradieses. Jede Ideologie vergewaltigt menschliche Wesenszüge und führt zu Unterdrückung und Krieg. Der Krieg verfolgt Ibn Fattuma durch alle Kulturen. Erst auf seiner letzten Station entwickelt er eine Ahnung von einem friedlichen Leben.
Nagib Machfus erweist sich, wie auch bereits in „Spiegelbilder“, als distanzierter Beobachter und Menschenkenner, der mit unterschiedlichen aber gleichwertigen Perspektiven umgehen kann. Vollkommenheit ist im Diesseits nicht erreichbar. Diese fundamentale Erkenntnis ist die Quintessenz aus diesem großartigen Buch, welches man, einmal angelesen, nur ungern zur Seite legt.