Die Pension Miramar hat ihre besten Zeiten hinter sich, sie ist zum Zufluchtsort einer zusammengewürfelten Gästeschar geworden. Hier logieren die Generationen des Landes: Der Grandseigneur vergangener Revolutionen, der enteignete Großgrundbesitzer, der junge Radiosprecher, der Chefbuchhalter der Textilfabrik. Jeder versucht, sich auf seine Weise mit den neuen Verhältnissen zu arrangieren: resigniert, skeptisch, zynisch, ehrgeizig. Und alle umwerben sie die Magd Zochra, die schöne, energische Fellachin, die vor einer Zwangsheirat aus ihren Dorf geflohen ist und als einzige eine Zukunft hat. Verstrickungen ergeben sich, Intrigen, ein mysteriöser Todesfall.
»So düster, so verzweifelt, aber auch so ätzend kritisch haben wir den Nobelpreisträger Nagib Machfus noch nicht erlebt. 'Miramar' liest sich wie die scharfsinnige, unerbittliche und illusionslose Abrechnung mit einer ganzen Epoche ägyptischer und nahöstlicher Geschichte.« Tages-Anzeiger