Petra Ivanov führt ihre Leser tief in die dunkelsten Abgründe der Gesellschaft. In ihrem Debüt "Fremde Hände" thematisiert sie Frauenhandel und Mord und schickt ihre Ermittler mitten ins Rotlichtviertel Zürichs.
Dieser Krimi dreht sich um einen spannend verschlungenes Netz von Kriminalität, die
Handlungsstränge zeigen die Ermittlungen und die Drangsale der betroffenen Mädchen, die in der…mehrPetra Ivanov führt ihre Leser tief in die dunkelsten Abgründe der Gesellschaft. In ihrem Debüt "Fremde Hände" thematisiert sie Frauenhandel und Mord und schickt ihre Ermittler mitten ins Rotlichtviertel Zürichs.
Dieser Krimi dreht sich um einen spannend verschlungenes Netz von Kriminalität, die Handlungsstränge zeigen die Ermittlungen und die Drangsale der betroffenen Mädchen, die in der reichen Schweiz Opfer von Zwangsprostitution wurden. Häufig kommen die jungen Frauen aus den Armutsgebieten von Rumänien, Albanien oder Moldawien.
Gleichzeitig sorgt das Aufeinandertreffen zwischen Regina Flint und Bruno Cavalli für menschlich unterhaltsame Elemente. Vor einigen Jahren ging ihre Beziehung in die Brüche und Flint hat nun einen neuen Partner. Doch das Privatleben hat in Mordermittlungen nichts zu suchen, die Arbeit geht vor, es ist allerdings nicht so einfach, denn Flint ist die Vorgesetzte von Cavalli und der hat so seine Probleme mit Frauen in Führungspositionen.
Die Ermittlungen im Rotlicht-Milieu bringen die Auswirkung von mafiösen Strukturen, Gewalt und körperlicher Drangsal der ausgenutzten gutgläubigen Frauen ans Licht. Doch Regina stochert weiter in den dunklen Kanälen des Milieus und bringt sich damit selbst in Schwierigkeiten. Es wird ein Tatverdächtiger festgenommen, doch ehe man ihn befragen kann, wird er von Unbekannten erschossen. Die Ermittler fangen wieder von vorn an.
Während ihrer gefährlichen Aufklärungsarbeit begleitet man die Hauptcharaktere mit gespanntem Interesse und mit großer Aufmerksamkeit. Die toughe Bezirksanwältin Regina Flint und der Schweizer Bruno Cavalli, mit seinem exotischen Aussehen dank seiner indianischen Wurzeln, sind charismatische Figuren und sie sind wie besessen von ihrer Arbeit.
Schnell erkennt man, diese Horrorszenarien rund um Mädchenhandel und clanartiger Kriminalität sind längst in Europa an der Tagesordnung und so leicht kann man den Hintermännern nicht auf die Schliche kommen.
Petra Ivanov ist ein fesselnder Krimi gelungen, bei dem ich gerade die Ermittler beim Aufdecken der vorherrschenden kriminellen Strukturen gespannt beobachtet habe. Insgesamt gesehen werden die Nebenfiguren charakterlich nicht ganz so präzise ausgeführt, doch das hat mich nicht gestört.
Immerhin gelingt den Akteuren ein entscheidender Stich in diesen Sumpf krimineller Menschenhändler. Leider kommt für die verschiedenen Frauenschicksale als traurige Opfer dieser Machenschaften teilweise jede Hilfe zu spät.
"Fremde Hände" konnte mich als Auftakt dieser Krimireihe sehr überzeugen. Es wurde hier nicht nur spannend ermittelt, sondern auch gekonnt mit den Emotionen der Leser gespielt. Die Einblicke in verschiedene Frauenschicksale sind erschütternd und sorgen für das Interesse der Leser an einer umfassenden Aufklärung und Bestrafung der Täter.