Seit Daniel Defoe, so vermutet man, im Mittelmeer selbst in die Gefangenschaft von Piraten geriet, ließ ihn die Welt der Seeräuber nicht mehr los. Er besuchte und interviewte sie in den Gefängnissen, verfolgte ihre Prozesse und recherchierte fasziniert ein Leben lang ihre geheimnisvolle Welt. In diesem Roman lässt er Bob Singleton sein abenteuerliches Leben selbst erzählen: In frühester Kindheit von einer Zigeunerin entführt, kommt er als Elfjähriger zur Seefahrt, wird Anführer einer verwegenen Schar, die man wegen Meuterei auf Madagaskar aussetzt. Nun beginnt eine atemberaubende Kette von verwegenen Abenteuern. Ein fesselnder Roman und gleichzeitig eine Sozialgeschichte seiner Zeit. Ein vergessener Klassiker vom »Begründer des englischen Romans«.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Daniel Defoes klassischer Abenteuerroman "Kapitän Singleton" von 1720 mag weniger bekannt sein als sein "Robinson Crusoe", an historischem Material ist er aber ebenso reich, berichtet Behrang Samsami. Defoe beschreibt den Aufstieg eines gebrannten Kinds zum Piratenkapitän und den anschließenden Weg "vom Räuber zum Christen", erklärt der Rezensent. In dem Maße, in dem Singleton einen beispielhaften "Geburtshelfer des bürgerlichen Kapitalismus" darstellt, könnte ein Max Weber auch ihn im Kopf gehabt haben, als er sein Werk "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" schrieb, vermutet Samsami.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Obwohl einer der weniger bekannte Romane von Defoe, ist Kapitän Singleton eine packende Lektüre und ein Buch, das auf stupende Weise ins 21. Jahrhundert passt.« Min Wild Times Literary Supplement