Tolani und Rose leben in Lagos, einer Stadt, die chaotischer und ärmer kaum sein könnte. Tolani würde gerne ihren Freund Sanwo heiraten, doch der vertröstet sie seit Jahren. Rose dagegen sucht in nüchterner Erwägung ihrer Lage nach einem Mann mit Geld und beginnt eine Beziehung mit OC Okonkwo. Als Tolani und Rose die Miete nicht mehr zahlen können, macht OC Okonkwo ein Angebot: Er will die beiden als Drogenkuriere für sich arbeiten lassen. Tolani steigt aus, Rose bleibt bei ihrem Entschluss. Die Konsequenzen ihrer Entscheidungen erzählt Sefi Atta in ihrem zweiten Roman. Die knappe, treffende Sprache der Ich-Erzählerin Tolani, die witzigen, intelligenten Dialoge geben der Geschichte Tempo und eine Leichtigkeit, die die tiefe Menschlichkeit der Protagonisten noch heller aufscheinen lässt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Viel Freude hatte Rezensentin Almut Seiler-Dietrich an Sefi Attas Roman "It's my turn", der sie mit seiner Lebensfülle wunderbar unterhalten und ihr dabei dennoch einen erschreckenden Einblick in die unhaltbaren Zustände im nigerianischen Lagos (nicht nur) der 1980er Jahre vermittelt hat. Die in den USA lebende Autorin erzählt von den Freundinnen Tolani und Rose, die sich während der Regierung des "korrupten" Präsidenten Babangida und dem später durch einen Militärputsch an die Macht gelangenden Diktator Abacha durch den hindernis- und gefahrenreichen Alltag kämpfen, erfahren wir. Die bereits mit vielen Preisen ausgezeichnete Sefi Atta demonstriert der Rezensentin hier einmal mehr ihr ausgeprägtes "Erzähltalent", dem sie mit Ironie und Beobachtungsgabe Glanz verleihe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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