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Nach Jorge Luis Borges und Julio Cortázar ist mit César Aira endlich wieder ein bedeutender argentinischer Autor zu entdecken. Sein Roman ist eine Abenteuer- und Grenzergeschichte: die phantastische Odyssee einer mutigen Frau zwischen Siedlern und Indianern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Ein Transport zieht von Buenos Aires Richtung Süden. Unter den Gefangenen, die von den spanischen Siedlern in die Provinz gekarrt werden, befindet sich auch Ema, eine junge Mestizin. Nach wochenlanger Fahrt durch Staub und Morast der endlosen Pampa erreicht der Treck das Fort Pringles, den
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Produktbeschreibung
Nach Jorge Luis Borges und Julio Cortázar ist mit César Aira endlich wieder ein bedeutender argentinischer Autor zu entdecken. Sein Roman ist eine Abenteuer- und Grenzergeschichte: die phantastische Odyssee einer mutigen Frau zwischen Siedlern und Indianern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Ein Transport zieht von Buenos Aires Richtung Süden. Unter den Gefangenen, die von den spanischen Siedlern in die Provinz gekarrt werden, befindet sich auch Ema, eine junge Mestizin. Nach wochenlanger Fahrt durch Staub und Morast der endlosen Pampa erreicht der Treck das Fort Pringles, den letzten Außenposten der Kolonie. Bei einem der Überfälle, die regelmäßig auf das Fort verübt und bei denen Vorräte geraubt und Frauen verschleppt werden, gerät auch Ema in die Fänge der Indianer.
Autorenporträt
César Aira, geb. 1949 in Coronel Pringles, Argentinien, lebt seit 1967 in Buenos Aires, wo er sich zunächst als Übersetzer einen Namen machte. Er hat zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke veröffentlicht und zählt zu den wichtigsten Autoren Lateinamerikas.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2005

Palimpseste der Pampa
Der Argentinier César Aira treibt die Literatur in den Wahnsinn

César Aira ist das bestgehütete Geheimnis Argentiniens. Das zumindest behaupten die Werbetexte seiner spanischsprachigen Verlage. Sein deutschsprachiger enthüllt uns auf dem Buchdeckel ein weiteres Geheimnis, nämlich daß Carlos Fuentes prophezeit habe: "César Aira wird als erster Argentinier den Literaturnobelpreis erhalten."

Selbst wenn der Verleih des Nobelpreises an bestgehütete Geheimnisse, ob nun aus Österreich oder Argentinien, inzwischen niemanden mehr überrascht, erweckt diese Auszeichnung, die selbst einem Jorge Luis Borges versagt blieb, gewissen Verdacht. Der Schwindel fliegt auf, wenn man die Herkunft des Zitates aufdeckt, Fuentes' "La silla del águila" (2003). Denn es handelt sich um einen Science-fiction-Roman. Sein Szenario: die Welt im Jahre 2020. Condoleezza Rice ist die erste schwarze Präsidentin der Vereinigten Staaten. Fidel Castro geht auf die Hundert zu, regiert noch immer in Kuba, und noch immer prophezeit die CIA, mit seinem Ableben sei jeden Tag zu rechnen. Juan Goytisolo ist in der marokkanischen Wüste untergetaucht. Ja, und César Aira hat als erster Argentinier den Literaturnobelpreis erhalten.

Fast erschiene die erlogene Werbekampagne als typisches Produkt von Airas eigenem borgesianischen Humor, wäre es nicht seine erklärte Strategie, Werbung für seine Bücher zu unterwandern. Getreu seinem Motto "Lieber ein neues Buch als ein gutes Buch" besteht Airas Vorliebe darin, mitten in der Pampa (der ganz unmetaphorischen südargentinischen, aus der er selbst stammt) bei Klein- und Kleinstverlagen, aus der Anarchistenszene ebenso wie aus dem Umfeld des Opus Dei, eine unüberschaubare Zahl von Klein- und Kleinstromanen zu publizieren (inzwischen um die achtzig, mit manchmal nicht mehr als zwanzig Seiten), um seine Verleger, Agenten und Bibliographen kollektiv in den Wahnsinn zu treiben. Kurz: César Aira ist einer der letzten unter jenen seltenen Vögeln des Literaturbetriebs, deren Aussterben man so oft befürchtet.

Daß seine Literatur nicht weniger subversiv ist als sein Publikationsverhalten, stellte der Autor bereits vor fast einem Vierteljahrhundert mit einem Frühwerk unter Beweis, das nun unter dem Titel "Die Mestizin" erstmals in deutscher Sprache vorliegt. Ein französischer Ingenieur namens Duval reist mit einem Gefangenentransport in die argentinische Festung der Zivilisation, die, wie übrigens auch Airas Geburtsort, den seltsam britisch klingenden Namen Pringles trägt. Dort soll er dem Kommandanten eine Maschine zum Druck von Papiergeld bauen. In dem Moment, da dem Franzosen eine verwahrloste junge Gefangene zur Belustigung zugeführt wird, wirft der Autor ihn um die Seite siebzig mit einemmal aus der Romanhandlung, um ihn nie mehr zu erwähnen. In deren Zentrum tritt die Gefangene, eine Mestizin namens Ema, die rasch einen Siedler in Pringles heiratet und sich nebenher indianische Liebhaber hält. Bei einem Blitzüberfall auf Pringles wird Ema von den Indianern verschleppt, wider Erwarten aber voll Ehrfurcht behandelt. Der Häuptling erwählt sie zu seiner Gattin und gibt ihr die Freiheit wieder. Am Ende kann Ema sich ihren Lebenstraum erfüllen: mit der Erlaubnis des Kommandanten von Pringles eine eigene Rebhuhnzucht zu eröffnen.

Auf diese Rahmenhandlung reduziert, bietet "Die Mestizin" nicht mehr als einen Historienschinken, der in fast pedantischer Weise die Abenteuerromane des 19. Jahrhunderts in ihrer Mischung aus Realismus und Exotismus kopiert, mit allen lauen Karl-May-Klischees von edlen Apatschen und korrupten Zivilisationsmenschen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn sobald Ema in die Indianersphäre eintritt, spielt der Roman plötzlich verrückt. Die Welt der vermeintlichen guten Wilden im Reich des Kaziken Caful entpuppt sich als eine hochartifizielle fernöstliche Feudalgesellschaft, gleicht einem Kaiserhof der japanischen Literatur im elften Jahrhundert, mit Konkubinen, komplizierten Beamtenhierarchien und Pagodenpalästen. Auf der anderen Seite aber rauchen die Indianer eine Zigarette nach der anderen, dröhnen sich mit Opium zu, haben schopenhauerianische Pessimismus- und Fatalismuskrisen und bauen zusammen mit Ema die Fasanenfarm als ein hochmodernes Genlaboratorium aus, wo degenerierte Krüppeltiere herangezüchtet werden, die nur noch durch künstliche Befruchtung vermehrungsfähig sind.

Die Ursache für all diese Eigenheiten der indianischen Zivilisation findet sich darin, daß diese vollständig auf einem inflationären Papiergeld aufbaut, das zur Willkürlichkeit und Relativität aller Werte führt. So erkennt Espina, der Kommandant von Pringles: "In der europäischen Zivilisation war es der Sadismus, der den Verwandlungen Einhalt gebot. Die Indianer erfanden das Theater des Geldes. Bei den Indianern war der sadistische Komplex stets ein soziales Prinzip. Sadismus ist Macht und Lust; und vor allem Wiederholung. Meiner Meinung nach sind die Indianer einen Schritt weiter, nämlich bei der anderen Wiederholung. Sie sind beim Geld angelangt, das sich gleichzeitig anhäuft und vernichtet."

Je mehr Aira Seite für Seite die Grundlagen des von ihm selbst gesteckten Erzählrahmens unterläuft, desto mehr verwandelt sich der Text vor den Augen seiner Leser in ein unentzifferbares Palimpsest aus Versatzstücken aller Zeiten, Utopien ebenso wie Schreckensszenarien, die nicht zueinander passen möchten. Doch wie Shakespeare schon über Hamlet zu sagen wußte: "Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode." Denn der Autor treibt ein ingeniöses ironisches Spiel mit den Wunsch- und Angstprojektionen, die Europa mit Amerika seit der Auffindung des Kontinents verbunden hat: angefangen mit den asiatischen Reichen des "Großkhans" und des "güldenen Zipangu", die Kolumbus auf seinen ersten Fahrten in der Neuen Welt sah, über die Guten Wilden, die Europa in einer langen Tradition von Vespucci bis Rousseau in Amerika zu finden glaubte, bis hin zu den Reichen des ungezügelten Kapitalismus ebenso wie der inflationären Volkswirtschaften, die angeblich nur durch drastische Maßnahmen des Internationalen Währungsfonds im Zaum gehalten werden können. In der Gesellschaft der Pampa-Indianer um Fort Pringles überlagern sich simultan all diese Klischees und formen ein grotesk-hybrides Monstrum.

Dergleichen zugleich subtile, amüsante und hochintellektuelle Spiele als genialisch zu bezeichnen bedeutete aus Airas Sicht, ihm auf den Leim zu gehen. Denn wie er zu betonen pflegt: "Ich bin nicht genial, ich tue nur so, als ob." Doch mit Sicherheit weist Cafuls fiktiver Pampa-Hofstaat César Aira als den einzigen wahren Schüler von Jorge Luis Borges aus - und zugleich als den talentiertesten. Allein schon aus diesem Grund müßte er im Namen des Meisters den Nobelpreis entgegennehmen. Allerdings sei die Frage an Carlos Fuentes gestattet: Warum eigentlich erst im Jahre 2020?

FLORIAN BORCHMEYER

César Aira: "Die Mestizin". Roman. Aus dem Spanischen übersetzt von Michaela Meßner und Matthias Strobel. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2004. 256 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ich stelle mir vor, dass César Aira als erster Argentinier den Literatur-Nobelpreis erhalten wird." Carlos Fuentes

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein Abenteuerroman "kann und will" das Buch von Cesar Aira nicht sein, schreibt Kersten Knipp. Als der Autor in den siebziger Jahren seine Geschichte der Eroberung des argentinischen Hinterlandes durch die Militärs schrieb, beherrschten diese das Land und "allzu romantische Werke" verboten sich von selbst. Bereits 1981 in Argentinien erschienen, schildert das Buch das Schicksal einer jungen Frau, die ins Exil verbannt wird, sich in der Wildnis aber nach und nach einrichtet. Der Autor begeht dabei nicht den Fehler, elegisch oder dramatisch zu werden, lobt Knipp; er zeichne die zu Tausenden hingerichteten Indios weder als "edle Wilde" noch als Barbaren. Auch wenn das Buch gelegentlich "fremd und phantastisch" daherkommt - es bleibt eine realistische und "nüchterne Auseinandersetzung" mit der "brutalen Willkür" des Regimes, lobt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.01.2005

Mitten in der Pampa
Ein früher Roman des argentinischen Autors César Aira
Bei diesem Buch gilt es, die ersten sechzig Seiten zu überstehen. Eine Horde verwilderter Soldaten kämpft sich mit einem Gefangenentransport durch die endlose Pampa Argentiniens. Monatelang gibt es nichts außer Staub, Schlamm und Kalksteinwänden, die Sitten sind roh, Alkohol betäubt die Sinne, zwischendurch fallen die Männer mit Erlaubnis ihres Leutnants über die weiblichen Insassen der Planwagen her. Eine Furcht einflößende Gesellschaft für den Ingenieur Duval, der aus Frankreich auf den neuen Kontinent gekommen ist und im Grenzland einen Posten antreten soll. Aber er passt sich an und wählt eine Gefährtin unter den Gefangenen, eine Mestizin mit kindlichem Charme namens Ema, Hauptfigur des Romans von César Aira.
Dass man „Die Mestizin” am liebsten gleich wieder zuschlüge, liegt nicht am rauhen Soldatenalltag, sondern an der Zersplitterung des Erzählrhythmus durch ungelenk ineinander verschachtelte Satzgebilde. Mühsam kämpft man sich von Zeile zu Zeile, Relativpronomina und Konjunktionen hängen wie Bleigewichte an den Perioden. Das hört sich etwa so an: „Duval, der geglaubt hatte, diese Behandlung sei Strafe genug, sah sprachlos zu, wie der Leutnant ihm mit einem Säbelhieb die Genitalien abtrennte und wie der Mann, gebadet in Blut, in Ohnmacht fiel. In dieser Stellung blieb er hängen, bis er starb, und Lavalle gestattete erst drei Tage später, dass man die Leiche fortschaffte (sie hackten ihm mit der Axt das Bein ab), als der Verwesungsgestank die Luft im ganzen Treck so verpestet hatte, dass man nicht mehr atmen konnte. Die Sonne ging schon unter, als einer der Fährtensucher, die die Vorhut bildeten, die Hand hob und in der Ferne auf die ersten Umrisse der Dörfer von Azul aufmerksam machte.” Bei allem Respekt vor dem Original wäre eine freiere Übersetzung eine Wohltat gewesen.
Doch plötzlich lichtet sich das syntaktische Gestrüpp, wandelt sich der Ton. Der klassische Abenteuergeschichten-Effekt setzt ein. Aira, der zur Neo-Avantgarde gehört und augenzwinkernd die Topoi der argentinischen Nationalliteratur variiert, arbeitet mit großflächigen Tableaus und spannt einen Handlungsbogen, der viel mit Reisen zu tun hat: Aufbruch-Ankunft-Aufbruch-Rückkehr-Aufbruch lautet die Formel. Nach dem soldatischen Sittengemälde rückt Ema in den Mittelpunkt, die inzwischen als Frau eines Gefreiten mit ihrem Sohn in einem Fort bei Pringels lebt. Die verführerische Mestizin ist eine Wiedergängerin von Madame Bovary ohne deren europäischen Seelennöte und gesellschaftlichen Zwänge: Mehr oder weniger zufällig gleitet sie von Mann zu Mann. Eines Tages wird sie bei einem Indianerüberfall entführt und als Beute an den Hof eines mächtigen Kaziken gebracht, wo sie erneut eine Reihe von Männern um den Verstand bringt, bis sie nach einigen Jahren in ihre Heimat zurückkehrt und Fasanzüchterin wird.
Ironische Umwertung
Die Folie für César Airas bizarre Urwaldgeschichte sind Esteban Echéverrias Verserzählung „La cautiva” („Die Gefangene”) von 1837 und Lucio V. Mansillas legendärer Reisebericht „Excursión a los indios ranqueles” („Ausflug zum Stamm der Ronqueles”) von 1870. Mit einer gewissen Neigung zum Schematismus bemühte sich Echéverria in seinem Gedicht um die Literarisierung argentinischer Themen, unterfüttert durch publikumswirksame Liebeswirren: Der Hauptmann einer Grenzgarnison wird mitsamt seiner Ehefrau von Indianern gefangen genommen, ihn will man töten, seine Gattin soll als Gespielin des Häuptlings herhalten, aber die mutige Frau tötet das Stammesoberhaupt, befreit ihren schwer verwundeten Mann, flieht mit ihm und pflegt ihn hingebungsvoll, bis am Ende doch alle in den ewigen Jagdgründen landen. Schon mit seinem Titel, der im Original „Ema, la cautiva” lautet, spielt Aira auf Echeverrías romantisches Verfolgungsdrama an und wertet es ironisch um: Seine Gefangene ist mitnichten eine hilflose Weiße, sondern ein nymphomanes Mischlingsmädchen, das die Entführung stoisch erträgt, den Aufenthalt bei den fremden Stämmen wie eine Anthropologin zu nutzen weiß, die indianische Kunst der Fasanenzucht studiert und nach ihrer Rückkehr Einwanderergeschick mit Eingeborenentraditionen verknüpft. Im Einklang mit der Natur will sie ein künstliches Ökosystem errichten und daraus Profit schlagen. Von Mansilla, der mit großer Sympathie die Gebräuche der Indios porträtierte und auf die zerstörerischen Einflüsse abendländischer Zivilisationen hinwies, übernimmt Aira die Neigung zu philosophischen Exkursen. Alle naselang lassen sich seine Indianer über den Zweck der Geldzirkulation, die Finanzkunst und ihr Verständnis von Freiheit aus. Bei Aira hat sich das Gefühl kultureller Hegemonie aufgelöst: Seine Soldatenwelt ist ungleich barbarischer als die Welt der verspielten Indios, Generäle und Kaziken ähneln sich in ihrer Leidenschaft für das Glücksspiel und betäubende Substanzen. Erst eine Frau münzt beides um. Aira hat eine Utopie. Und der Wald mit seiner bizarren Vegetation, der Pomp der indianischen Hofgesellschaft, das Regelwerk der Etikette, die Praktiken der Körperbemalung, die totale Ästhetisierung des Alltags - das fesselt.
MAIKE ALBATH
CÉSAR AIRA: Die Mestizin. Aus dem Spanischen von Michaela Messner und Matthias Strobel. Nagel & Kimche Verlag, München, Zürich 2004. 252 Seiten, 19,90 Euro.
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"Doch mit Sicherheit weist Cafuls fiktiver Pampa-Hofstaat César Aira als den einzigen wahren Schüler von Jorge Luis Borges aus - und zugleich als den talentiertesten. Allein schon aus diesem Grund müßte er im Namen des Meisters den Nobelpreis entgegennehmen." Florian Borchmeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.05

"Dieser verspielte und träumerische Roman des Argentiniers César Aira ist das Gegenteil von dem, was man von einem Buch über Weiße und Indianer in Lateinamerika erwarten würde. Die üblichen Rollenzuschreibungen, historischen Sichtweisen und ideologischen Gewissheiten stellt es konsequent auf den Kopf." Katharina Döbler, Die Zeit, 03/05

"Und wieder sind es die wunderbaren Schilderungen der Naturphänomene, die den Roman tragen und mit denen der Autor das Verhältnis von Natur und Zivilisation hinterfragt - vor dem Hintergrund einer Wildnis, in der sich die Ureinwohner soviel besser zurechtfinden als die Kolonisten." Süddeutsche Zeitung, 03.11.04

"Airas märchenhaft durchwirkter Abenteuerroman spielt mit gesellschaftlichen Utopien und stellt erfundene Indianer, die bekanntlich in Argentinien gründlicher als im übrigen Lateinamerika dezimiert und vernichtet wurden, in den Mittelpunkt, ohne sich ethnischer oder sozialer oder politischer Klischees zu bedienen. Gedankenscharfe Fantastik ist eine literarische Spezialität Argentiniens, nicht erst seit Borges. Aira bereichert sie mit diesem Roman um ein schönes Stück." Christoph Kuhn, Tages-Anzeiger, 18.12.04

"Der Indianer ist eine zentrale Gestalt der argentinischen Literatur, und nicht umsonst steckt Airas Text voller Anspielungen auf die Texte seiner Vorgänger, die er ins geradezu Märchenhafte überzeichnet - und darüber deutlich werden lässt, dass die angebliche Exotik der Indianer vor allem ein Produkt des enthemmten Exotismus der europäischen Invasoren ist." Kersten Knipp, Neue Zürcher Zeitung, 30.12.04
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