This study is the first academic analysis of Georg von Holtzbrinck's business activities before 1948. His companies were on the whole rather insignificant. However, the skill with which Holtzbrinck experimented in manipulating these instruments was already an early indicator of his subsequent company strategies. The study provides insights into unexplored areas of the National Socialist book and journal trade, as well as the early history of the modern book club. Thus, it represents a piece of criticial self-examination on the beginnings of today's media structures.
Die Studie ist die erste wissenschaftliche Untersuchung über die Geschäftstätigkeit Georg von Holtzbrincks vor 1948. Die von ihm betriebenen Firmen waren eher unbedeutend. Das Geschick, mit dem Holtzbrinck sich dieser Instrumente experimentell bediente, verweist jedoch bereits auf den späteren Konzernstrategen. Die Studie erlaubt einen Blick in unerforschte Grauzonen des nationalsozialistischen Buch- und Zeitschriftenmarktes sowie die Frühgeschichte der modernen Buchgemeinschaften. Somit geht es um ein Stück kritische Selbstreflexion der Anfänge unseres heutigen Mediensystems.
Die Studie ist die erste wissenschaftliche Untersuchung über die Geschäftstätigkeit Georg von Holtzbrincks vor 1948. Die von ihm betriebenen Firmen waren eher unbedeutend. Das Geschick, mit dem Holtzbrinck sich dieser Instrumente experimentell bediente, verweist jedoch bereits auf den späteren Konzernstrategen. Die Studie erlaubt einen Blick in unerforschte Grauzonen des nationalsozialistischen Buch- und Zeitschriftenmarktes sowie die Frühgeschichte der modernen Buchgemeinschaften. Somit geht es um ein Stück kritische Selbstreflexion der Anfänge unseres heutigen Mediensystems.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.02.2009Ein Unternehmer aus Opportunität
Später Blick auf die Vorgeschichte eines Medienimperiums: Thomas Garke-Rothbart heftet sich auf die Spuren des Georg von Holtzbrinck.
Die Geschichte des deutschen Verlagswesens zur Zeit des Nationalsozialismus ist reich an weißen Stellen. 2002 ist sich der Gütersloher Medienkonzern mit der breit angelegten Studie "Bertelsmann im Dritten Reich" selbst zu Leibe gerückt - spät, aber hochseriös. Noch länger hat es im Fall des Stuttgarter Medienhauses Holtzbrinck gedauert, dessen offizielle Firmengeschichte lange Zeit erst 1948 einzusetzen pflegte. Längst ist Holtzbrinck ein globaler Spieler, da konnte es nicht ausbleiben, dass - wie 1998 in "Vanity Fair" geschehen - Fragen nach der Vergangenheit auftauchten. Der Abdruck von Georg von Holtzbrincks NSDAP-Karteikarte rückte den deutschen Konzern insgesamt in ein schiefes Licht: Fußte der Erfolg der Stuttgarter auf einer steilen Karriere im Windschatten des Hitler-Regimes?
Hohe Zeit, die Vorgeschichte des Hauses aufzuklären. Mittlerweile liegt das Ergebnis vor: Finanziell unterstützt, aber nicht autorisiert von der Familie und wissenschaftlich betreut vom Leipziger Buchwissenschaftler Siegfried Lokatis, hat der Journalist Thomas Garke-Rothbart den langen Marsch durch die Archive absolviert. Eine Arbeit, die am Ende aller Fußnoten ein gutes Stück davon entfernt ist, ein abschließenes Ergebnis zu liefern. Man begreift, warum der Autor seinen ursprünglichen Plan, eine Biographie Georg von Holtzbrincks zu schreiben, fallenließ - das Material reicht einfach nicht aus. So beschränkt sich die Studie auf den Zeitraum von 1930 bis 1948.
Wer war dieser verarmte Adelige, der als viertes von fünf Kindern am 11. Mai 1909 auf Gut Schöpplenberg bei Hagen geboren wurde? Hineingeworfen in den kontinuierlichen gesellschaftlichen Niedergang seiner Familie, sei der Protestant Georg von Holtzbrinck Teil jenes Milieus gewesen, das sich als besonders anfällig für nationalsozialistisches Gedankengut gezeigt habe. Man weiß wenig über seine weltanschaulichen Prägungen. Als er zwanzig ist - die Weimarer Republik taumelt schon ihrem Ende entgegen -, beginnt er in Bonn ein Jurastudium, wechselt ein Jahr später nach Köln, wo er während der Verbotsphase 1931 Mitglied des NS-Studentenbundes wird, der gegen jüdische Studenten und Professoren hetzte. Bis heute ist unklar, welche Überlegungen ihn zu dieser Mitgliedschaft trieben. Von Holtzbrinck begründete den Schritt später mit finanziellen Rücksichten - der Studentenbund sei mit vierzig Pfennig Monatsbeitrag vergleichsweise günstig gewesen.
Nun muss man bei der Lektüre dieses Buches den Eindruck gewinnen, dem jungen Holtzbrinck sei es tatsächlich und immerzu nur um eines gegangen: Er sei hinter dem Geld hergewesen, und dabei scheinen ihm viele Mittel und Wege recht gewesen zu sein. Weil er das Studium selbst verdienen musste, jobbte der Adelige von 1930 an als Werkstudent in Drückerkolonnen für den Union-Verlag. So erfolgreich war er in seinem "Klinkenfieber", dass man ihm schon 1933 die Vertriebsleitung für die Reihen "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" und "Buch für alle" überantwortete. Holtzbrinck scheint regelmäßig im vierstelligen Bereich verdient zu haben (zwei Drittel der deutschen Ärzte lagen damals unter 170 Mark im Monatseinkommen).
In dieser Zeit lernte er auch seinen langjährigen Geschäftspartner, den Frankfurter August-Wilhelm Schösser, kennen. Beide sahen die unheimlichen Chancen, die sich jenseits des Buchhandels im Direktvertrieb und in den Nebenmärkten boten. Denn die Macht der Nationalsozialisten fußte auch auf einem schier endlosen Ausstoß von Druckerzeugnissen, einer Schwemme von Abermillionen von Zeitschriften, Broschüren und Büchern. Holtzbrinck und Schösser verstanden es geschickt, andere Vertreter für sich arbeiten zu lassen. Und sie kauften mit der Deutschen Verlagsexpedition (Devex) eine Firma, die zunächst nur als Name existierte. Erst 1936 endgültig genehmigt, bauten sie die Devex zu einer schlagkräftigen Vertriebsorganisation aus, auch wenn diese nie in einer Liga mit Bertelsmann, dem NSDAP-Verlag Eher, Kohlhammer oder dem Bibliographischen Institut spielen sollte.
Holtzbrinck blieb zunächst ganz Vertriebsmann, gab sich inhaltlich wenig ambitioniert. Seine Verkaufsstrategien zielten allerdings von Anfang an auf ein junges Massenpublikum. Einen Zensor musste die Devex nicht fürchten - dank ihrer Selbstbeschränkung auf systemkonforme Publikationen. Obendrein hatte Holtzbrincks vermutlich 1935 stattgefundener Eintritt in die NSDAP das Seine getan, damit die Reichspressekammer ihren Widerstand gegen die permanente Ausweitung der Geschäftszone aufgab. Für die Deutsche Arbeitsfront (DAF) und ihre fünfundzwanzig Millionen Mitglieder organisierte die Devex fortan den Vertrieb der Zeitschriften "Schönheit der Arbeit" und "Freude und Arbeit".
Georg von Holtzbrinck war ein "Unternehmer aus Opportunität", der "lukrative Geschäfte mit Wehrmachts-, Staats- und Parteidienststellen" machte, wie Garke-Rothbart urteilt. Gleichzeitig gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass er sich besonders für die Ideologe der Nazis interessiert hätte; in seinem Betrieb beschäftigte er auch jüdische Mitarbeiter. Wenn es nützte, setzte er hemmungslos die Beziehung zu seinem Onkel Erich von Holtzbrinck ein, Standartenführer im SS-Personalhauptamt, der ihm als Türöffner diente. Im Erfolgsfall erhielt Onkel Erich schöne Provisionen. "Wenn sich ein gutes Geschäft abzeichnete", schreibt der Autor, habe Holtzbrinck den dazu fälligen Ton getroffen. Der geschäftliche Weg durchs "Dritte Reich" war demnach ein durchaus handelsüblicher: Lavieren zwischen vorauseilendem Gehorsam und Geschäftemacherei. Nebenbei zeigt die Studie, dass viele Geschäftspraktiken - wie etwa die "freiwillige Sonderzahlung", die man von Partnern fordert - keine Erfindung unserer Tage sind.
Der Weltkrieg bringt dann nicht den von Holtzbrinck gefürchteten Umsatzeinbruch, sondern zunächst Rekordumsätze. Die Übernahme des Verlags Deutsche Volksbücher tut ein Übriges, das Geschäft mit offiziellen Dienststellen, mit Wehrmachts- und Feldpostausgaben floriert, die dringend benötigten Papierzuteilungen sind gesichert. Der Unternehmer aber denkt schon voraus: "Wenn es gutgeht mit dem Ausgang des Krieges, habe ich einen Onkel, welcher SS-Führer ist, wenn es anders kommt, einen nahen Verwandten in Amerika." (Gemeint ist William Gerald Beckers, ein Onkel zweiten Grades in New York.) Am 20. Februar 1948 wird Georg von Holtzbrinck von der Stuttgarter Spruchkammer nach zweijährigem Verfahren als Mitläufer eingestuft. Gegen eine Sühnezahlung von 1200 Reichsmark rehabilitiert, war er keineswegs mit dem Prozess einverstanden. Er empfand "die Geschichte" als "moralisch viel deprimierender als die unmittelbaren Gefahren für Leib und Besitz, die der Krieg mit sich gebracht hatte". Auch schmerzten ihn die drei verlorenen Geschäftsjahre. Auch und besonders in diesem Punkt ist er sich treu geblieben.
HANNES HINTERMEIER.
Thomas Garke-Rothbart: ". . . für unseren Betrieb lebensnotwendig". Georg von Holtzbrinck als Verlagsunternehmer im Dritten Reich. K. G. Saur Verlag, München 2008. 248 S., geb., 69,95 [Euro].
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Später Blick auf die Vorgeschichte eines Medienimperiums: Thomas Garke-Rothbart heftet sich auf die Spuren des Georg von Holtzbrinck.
Die Geschichte des deutschen Verlagswesens zur Zeit des Nationalsozialismus ist reich an weißen Stellen. 2002 ist sich der Gütersloher Medienkonzern mit der breit angelegten Studie "Bertelsmann im Dritten Reich" selbst zu Leibe gerückt - spät, aber hochseriös. Noch länger hat es im Fall des Stuttgarter Medienhauses Holtzbrinck gedauert, dessen offizielle Firmengeschichte lange Zeit erst 1948 einzusetzen pflegte. Längst ist Holtzbrinck ein globaler Spieler, da konnte es nicht ausbleiben, dass - wie 1998 in "Vanity Fair" geschehen - Fragen nach der Vergangenheit auftauchten. Der Abdruck von Georg von Holtzbrincks NSDAP-Karteikarte rückte den deutschen Konzern insgesamt in ein schiefes Licht: Fußte der Erfolg der Stuttgarter auf einer steilen Karriere im Windschatten des Hitler-Regimes?
Hohe Zeit, die Vorgeschichte des Hauses aufzuklären. Mittlerweile liegt das Ergebnis vor: Finanziell unterstützt, aber nicht autorisiert von der Familie und wissenschaftlich betreut vom Leipziger Buchwissenschaftler Siegfried Lokatis, hat der Journalist Thomas Garke-Rothbart den langen Marsch durch die Archive absolviert. Eine Arbeit, die am Ende aller Fußnoten ein gutes Stück davon entfernt ist, ein abschließenes Ergebnis zu liefern. Man begreift, warum der Autor seinen ursprünglichen Plan, eine Biographie Georg von Holtzbrincks zu schreiben, fallenließ - das Material reicht einfach nicht aus. So beschränkt sich die Studie auf den Zeitraum von 1930 bis 1948.
Wer war dieser verarmte Adelige, der als viertes von fünf Kindern am 11. Mai 1909 auf Gut Schöpplenberg bei Hagen geboren wurde? Hineingeworfen in den kontinuierlichen gesellschaftlichen Niedergang seiner Familie, sei der Protestant Georg von Holtzbrinck Teil jenes Milieus gewesen, das sich als besonders anfällig für nationalsozialistisches Gedankengut gezeigt habe. Man weiß wenig über seine weltanschaulichen Prägungen. Als er zwanzig ist - die Weimarer Republik taumelt schon ihrem Ende entgegen -, beginnt er in Bonn ein Jurastudium, wechselt ein Jahr später nach Köln, wo er während der Verbotsphase 1931 Mitglied des NS-Studentenbundes wird, der gegen jüdische Studenten und Professoren hetzte. Bis heute ist unklar, welche Überlegungen ihn zu dieser Mitgliedschaft trieben. Von Holtzbrinck begründete den Schritt später mit finanziellen Rücksichten - der Studentenbund sei mit vierzig Pfennig Monatsbeitrag vergleichsweise günstig gewesen.
Nun muss man bei der Lektüre dieses Buches den Eindruck gewinnen, dem jungen Holtzbrinck sei es tatsächlich und immerzu nur um eines gegangen: Er sei hinter dem Geld hergewesen, und dabei scheinen ihm viele Mittel und Wege recht gewesen zu sein. Weil er das Studium selbst verdienen musste, jobbte der Adelige von 1930 an als Werkstudent in Drückerkolonnen für den Union-Verlag. So erfolgreich war er in seinem "Klinkenfieber", dass man ihm schon 1933 die Vertriebsleitung für die Reihen "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" und "Buch für alle" überantwortete. Holtzbrinck scheint regelmäßig im vierstelligen Bereich verdient zu haben (zwei Drittel der deutschen Ärzte lagen damals unter 170 Mark im Monatseinkommen).
In dieser Zeit lernte er auch seinen langjährigen Geschäftspartner, den Frankfurter August-Wilhelm Schösser, kennen. Beide sahen die unheimlichen Chancen, die sich jenseits des Buchhandels im Direktvertrieb und in den Nebenmärkten boten. Denn die Macht der Nationalsozialisten fußte auch auf einem schier endlosen Ausstoß von Druckerzeugnissen, einer Schwemme von Abermillionen von Zeitschriften, Broschüren und Büchern. Holtzbrinck und Schösser verstanden es geschickt, andere Vertreter für sich arbeiten zu lassen. Und sie kauften mit der Deutschen Verlagsexpedition (Devex) eine Firma, die zunächst nur als Name existierte. Erst 1936 endgültig genehmigt, bauten sie die Devex zu einer schlagkräftigen Vertriebsorganisation aus, auch wenn diese nie in einer Liga mit Bertelsmann, dem NSDAP-Verlag Eher, Kohlhammer oder dem Bibliographischen Institut spielen sollte.
Holtzbrinck blieb zunächst ganz Vertriebsmann, gab sich inhaltlich wenig ambitioniert. Seine Verkaufsstrategien zielten allerdings von Anfang an auf ein junges Massenpublikum. Einen Zensor musste die Devex nicht fürchten - dank ihrer Selbstbeschränkung auf systemkonforme Publikationen. Obendrein hatte Holtzbrincks vermutlich 1935 stattgefundener Eintritt in die NSDAP das Seine getan, damit die Reichspressekammer ihren Widerstand gegen die permanente Ausweitung der Geschäftszone aufgab. Für die Deutsche Arbeitsfront (DAF) und ihre fünfundzwanzig Millionen Mitglieder organisierte die Devex fortan den Vertrieb der Zeitschriften "Schönheit der Arbeit" und "Freude und Arbeit".
Georg von Holtzbrinck war ein "Unternehmer aus Opportunität", der "lukrative Geschäfte mit Wehrmachts-, Staats- und Parteidienststellen" machte, wie Garke-Rothbart urteilt. Gleichzeitig gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass er sich besonders für die Ideologe der Nazis interessiert hätte; in seinem Betrieb beschäftigte er auch jüdische Mitarbeiter. Wenn es nützte, setzte er hemmungslos die Beziehung zu seinem Onkel Erich von Holtzbrinck ein, Standartenführer im SS-Personalhauptamt, der ihm als Türöffner diente. Im Erfolgsfall erhielt Onkel Erich schöne Provisionen. "Wenn sich ein gutes Geschäft abzeichnete", schreibt der Autor, habe Holtzbrinck den dazu fälligen Ton getroffen. Der geschäftliche Weg durchs "Dritte Reich" war demnach ein durchaus handelsüblicher: Lavieren zwischen vorauseilendem Gehorsam und Geschäftemacherei. Nebenbei zeigt die Studie, dass viele Geschäftspraktiken - wie etwa die "freiwillige Sonderzahlung", die man von Partnern fordert - keine Erfindung unserer Tage sind.
Der Weltkrieg bringt dann nicht den von Holtzbrinck gefürchteten Umsatzeinbruch, sondern zunächst Rekordumsätze. Die Übernahme des Verlags Deutsche Volksbücher tut ein Übriges, das Geschäft mit offiziellen Dienststellen, mit Wehrmachts- und Feldpostausgaben floriert, die dringend benötigten Papierzuteilungen sind gesichert. Der Unternehmer aber denkt schon voraus: "Wenn es gutgeht mit dem Ausgang des Krieges, habe ich einen Onkel, welcher SS-Führer ist, wenn es anders kommt, einen nahen Verwandten in Amerika." (Gemeint ist William Gerald Beckers, ein Onkel zweiten Grades in New York.) Am 20. Februar 1948 wird Georg von Holtzbrinck von der Stuttgarter Spruchkammer nach zweijährigem Verfahren als Mitläufer eingestuft. Gegen eine Sühnezahlung von 1200 Reichsmark rehabilitiert, war er keineswegs mit dem Prozess einverstanden. Er empfand "die Geschichte" als "moralisch viel deprimierender als die unmittelbaren Gefahren für Leib und Besitz, die der Krieg mit sich gebracht hatte". Auch schmerzten ihn die drei verlorenen Geschäftsjahre. Auch und besonders in diesem Punkt ist er sich treu geblieben.
HANNES HINTERMEIER.
Thomas Garke-Rothbart: ". . . für unseren Betrieb lebensnotwendig". Georg von Holtzbrinck als Verlagsunternehmer im Dritten Reich. K. G. Saur Verlag, München 2008. 248 S., geb., 69,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Laut Hannes Hintermeier ist der Titel dieses Buches Programm. Was Thomas Garke-Rothbart hier mit finanzieller Unterstützung, wie Hintermeier betont, doch ohne Autorisierung von Holtzbrinck kompiliert, erscheint dem Rezensenten als längst überfällige historische Aufklärungsarbeit eines deutschen Unternehmens, an deren Ende Georg von Holtzbrinck als Geschäftsmann aus Opportunität vor dem Leser steht. Nicht ganz befriedigt zeigt sich Hintermeier von diesem Bild. Zumal die karge Materiallage den Autor bei seiner Darstellung zu einer Beschränkung auf die Jahre 1930 bis 1948 gezwungen hat. Obgleich Hintermeier auf Anhaltspunkte für das ideologische Desinteresse Holtzbrincks stößt, scheint ihm das Buch "ein gutes Stück" entfernt, ein abschließendes Ergebnis zum Thema zu bieten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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