Die scharfe Polemik gegen Juden im Johannesevangelium ist Folge des bitteren Konflikts zwischen der johanneischen Gemeinde und dem frühen rabbinischen Judentum. Die Gemeinde sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, mit ihrer Verehrung Jesu Götzendienst zu betreiben und damit das zweite Gebot zu verletzen. Die Entschlüsselung der Erzählsprache des Johannesevangeliums zeigt, wie der Evangelist diesem Vorwurf entgegentritt und seine Christologie im Dienst der alleinigen Verehrung des Gottes Israels entwirft. Aktuelle Bemühungen um eine nicht-antijüdische Christologie erhalten so gewichtige Unterstützung.
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