Eine Choreografie der Sprache:von stillen Kollisionen, wutentbrannten Flächenbränden und aufgedeckten EskapadenWo die Verhältnisse prekär werden, sortiert Barbara Hundegger die Sorgen um. Wo es still wird, hört sie zu, überhört nicht: Wer den falschen Ton angibt, wer nicht gesehen wird, wer ein ums andere Mal nicht gemeint ist, wer nicht sein darf, wer die Falschen schützt. Sie prangert an: all die Lebensweisen, Redensweisen, die es sich herausgenommen haben, uns zu verspotten. Aber Barbara Hundegger dreht um, was gedreht werden muss; sie spielt mit der Sprache, die mit uns spielt. Weil Hundegger lyrisch sichtbar macht, was im Gesagten, im Hinaus-Posaunten an Ungesagtem, an Herrschaftstechniken enthalten ist. Sie bastelt Säulen, auf denen wortewichtige Schlösser ihr Zuhause finden. Ihre Zeilen sind markant; der Raum, den sie aufmachen: gefüllt mit Gesellschaftskritik. Barbara Hundeggers Lyrik schürft tief, verwandelt Worte in schiere Gedicht-Gebilde, die beides können: treffen und betören.Das Intime in Hundeggers Lyrik verhandelt mit der Komplexität unserer Gesellschaft, unseres Alltags. Die Beschau der Verhältnisse ist immer auch eine Hinterfragung des Gängigen. Untrennbar damit verbunden: die persönliche Gegenwart, die eigene Kindheit, die es vielleicht so gab, vielleicht ganz anders ... Der Ton: eine Mischung aus Brisanz und Intensität, Kritik und Selbstkritik, Analyse und Gefühl. Die Wirkung: signifikant. Ein Lyrikband zum 60. Geburtstag einer großen, feministischen Dichterin unserer Zeit.
"ein Band, der wieder, das ist man ja von Hundegger gewohnt, kritisch ist, gesellschaftskritisch, auch bissig, auch - wie sollte es bei der Ur-Feministin anders sein - kämpferisch politisch. Dabei artistisch." Literatur und Kritik, Alexander Kluy "Das Schöne, Tröstliche von Hundeggers Dichtung liegt in der Leichtigkeit, dem Humor, mit denen sie ihre schweren Themen angeht und ausdichtet." poesiegalerie.at, Kirstin Breitenfellner "Nach strengen formalen Mustern und in kunstvoller Phrasierung lässt Hundegger (...) ihrer anarchischen Lust am lyrisch-epischen Erzählen freien Lauf (...). Dabei ist sie sichtlich durch die Schule der lyrischen Avantgarde Österreichs gegangen, was sich in einer reflektierten, innovativen und schlüssig komponierten Poetik niederschlägt. Mit einem vorzüglichen Nachwort; der Band und seine Autorin verdienen breite Beachtung." ekz-Informationsdienst, Manfred Bosch