Als Namenspatron des Masochismus wird Leopold von Sacher-Masoch ab 1886 für lange Zeit zu einem rein psychoanalytischen Begriff zu Unrecht. In seinen großteils unbekannten Romanen kreiert der Autor eine neue Form von Erotik, vertreten durch eine schöne und selbstgerechte Herrin . Das vorliegende Werk analysiert, wieso im aktiven Rezeptionsland Frankreich besonders günstige Bedingungen für die Aufnahme von Sacher-Masochs eigentümlicher Erotik herrschten, und geht dabei in der Untersuchung der Verbindung zwischen Liebe und Hierarchie zurück bis auf die religiöse Literatur Frankreichs und die provenzalischen Troubadours. Die Untersuchung behandelt außerdem Sacher-Masochs tatsächliche Aufenthalte in Paris sowie die literarische Rezeption des Autors in Frankreich, seine Verlage und seine ÜbersetzerInnen. Eine Auswahl der Artikel über Sacher-Masoch in den Medien des 19. Jahrhunderts und eine Analyse neuerer Forschungsansätze runden das Werk ab. Die vorliegende Analyse richtet sich an Studierende der Komparatistik, Germanistik und Romanistik sowie an all jene, die sich mit der Sozialgeschichte der Literatur und dem Phänomen der erotischen Literatur an sich beschäftigen.