"Die politische Situation in Deutschland, ja in ganz Europa war hoffnungsvoll, jetzt 1990. Der sowjetische hegemoniale Machtanspruch war durch Gorbatschow beendet worden. Alle Länder Osteuropas begannen, die kommunistische Diktatur über Bord zu werfen und eine Demokratie nach westlichem Vorbild aufzubauen. Auch die Sowjetunion löste sich bald auf. Überall war die erfolgreiche Marktwirtschaft des Westens das Vorbild. Auch in der DDR begann der Wandel von den Volkseigenen Betrieben zur Privatwirtschaft. Der Kampf um das richtige System wurde in der DDR mit einer Wahl entschieden, mit einer Volkskammerwahl. Die erste freie Wahl in der DDR, zu der wir beide, meine Frau und ich, nun auch gern gingen. Und es gewann deutlich die CDU, auch mit unserer Stimme, die Partei, die versprach, die DDR eventuell sogar zur deutschen Einheit zu führen, ehe noch irgendwelche Kräfte es verhindern könnten. Denn es war noch nicht ausgestanden. In Russland gab es schon wieder einen Putsch gegen Gorbatschow..." So beginnt der zweite Teil meiner Autobiografie "...und alles wurde anders", in der ich mein abwechslungsreiches Leben nach der hoffnungsfrohen Wende, im Lichte der politischen Umbrüche und privaten Erlebnisse versuche zu beschreiben. Viele Herausforderungen und schwere Veränderungen waren zu meistern, wie es wohl fast jeder DDR-Bürger erleben musste. Doch immer wieder erbaute ich mich an den freiheitlichen Möglichkeiten, die wir jetzt hatten und trauerte keine Minute der DDR hinterher. 30 Jahre Erinnerungen, Spannungen und Freuden umfasst diese Biografie, auch immer mal mit einem Blick in den Rückspiegel, die ich im Jahr 2020 enden lasse.