In den 1890er Jahren waren die Wohn- und hygienischen Verhätnisse in der Hansestadt für manchen „einfachen“ Hamburger elendig. „Der Hamburger fragt sich“, schrieb 1897 der Direktor der Kunsthalle, Alfred Lichtwark, „ob seine Vaterstadt, wenn nicht ein großer Stadtpark geschaffen wird, auf die Dauer bewohnbar bleibt.“ Lichtwark schwebte ein Park vor, der nicht dem Promenieren dient, sondern dem aktiven Leben Raum bietet, – auch mit Angeboten an Kunst, Kulinarik, Sport und Spielflächen. Nach wechselvoller Geschichte und langwierigen Diskussionen wurde auf dem ehemaligen Jagdgelände des Winterhuder Goldschmieds Adolph Sierich (1826-1889) der Stadtpark projektiert. 1912 fand der erste Spatenstich statt. Am 1. Juli 1914, konnte bereits der größte Teil der Anlage für die Bevölkerung freigegeben werden. In dem vorliegenden Band wird nach 100 Jahren der Stadtpark gewürdigt und damit über den Anspruch von einst – das von Oberbaudirektor Fritz Schumacher erhobene Postulat des „Volksparks“ für alle – reflektiert. Wenn die Blickwinkel der Beiträge auch sehr individuell erscheinen, – so ergibt sich doch ein Gesamteindruck: Für die hanseatischen Städter war und ist der Stadtpark nicht nur Raum für Freizeit, sondern auch für Lebensinhalte. Es ist ein „Bürger“-Park, wie es ihn nur in wenigen Metropolen auf der Welt gibt, – vergleichbar dem Hyde Park in London, dem Gorkipark in Moskau, den Gärten rund um den Topkapi-Palast in Istanbul oder den Bois de Boulogne in Paris. Beiträge von: Michael Baade, Raoul Beyderov, Rolf von Bockel, Wolf-Ulrich Cropp, Heidi Egbering, Uwe Grapenthien, Gernot Gricksch, Reinhard Großmann, Evelyn Hagen, Dietmar Helle, Matthias Hellermund, Eberhard Höhn, Fasia Jansen, Rainer Kellner, Otto Leunig, Laila Mahfouz, Michaela Mikolai, Jutta Noak, Antje Raabe-Pieper, Inga Sawade, Anton Schiefer, Sylvia Schmudlach, Peter Schütt, Fatma Sellami, Ellen Sell, Margret Silvester, Tatjana Tichá, Sevgi Ünver, Miriam Vagts, Agnes Voigt.