Gute Nachrichten sind selten eine Meldung wert -auch nicht, wenn sie aus Israel kommen. Dabei gibtes sie, und sie sind nachzulesen in diesem Buch, dasrechtzeitig zum 75. Jahrestag der Staatsgründungerscheint. Der israelische Journalist und Autor IgalAvidan berichtet, entgegen der üblichen Fernsehbilder,aus einer bewegten Gesellschaft, in der Judenund Araber längst ein Zusammenleben gefundenhaben, das den Vorstel lungen von ewigem Hass (vonPolitikern auf beiden Seiten gern geschürt) nichtentspricht. Eine friedliche und zugleich brüchigeCo-Existenz auf dem Vulkan - davon erfährt man indiesen Reportagen aus dem Alltagsleben in Israel.Gegenseitige Pogrome sind zwar an der Tagesordnung,gegenseitige Hilfe, Solidarität, Nachbar- undFreund schaft aber auch. Dieses Buch zeigt, dass dieisraelische Gesellschaft - allen Rückschlägen zumTrotz- dabei ist, zusammenzuwachsen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Micha Brumlik sieht sich mit Igal Avidans Buch in seiner Meinung bestätigt, dass der Staat Israel kein Apartheidsstaat ist, sondern eine multiethnische Demokratie: die einzige im Nahen Osten. Als Porträt der arabischen Oberschicht in Israel bietet das Buch dem Leser laut Brumlik eine informative Städtereise durch das arabische Israel, hin zu hebräisch sprechenden Arabern und israelkritischen Palästinensern, die auch von der israelischen Debatte über den Holocaust geprägt sind. Die Mischung aus Zeitzeugeninterviews und eigenen Schilderungen des Autors ergibt für Brumlik ein bemerkenswertes Lagebild, aufschlussreich und ungeschönt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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