Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 16,89 €
  • Broschiertes Buch

Der Seelenbegriff ist in Verruf gekommen. Viel lieber wird von Psyche gesprochen, weil der Seele etwas Gestriges, Religiöses anhaftet. Denn die Seele entzieht sich den gängigen naturwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Gleichwohl bezweifelt niemand, dass der Mensch ohne Seele nicht existieren kann. Ein Blick auf andere Kulturen zeigt, dass weltweit und zu allen Zeiten eine Vorstellung davon existiert, dass der Mensch nicht allein ein Körper oder eine biochemisch zu deutende Maschine ist. Aber was genau ist das gewisse Etwas, das das Menschsein ausmacht? Am spektakulärsten stellt sich die…mehr

Produktbeschreibung
Der Seelenbegriff ist in Verruf gekommen. Viel lieber wird von Psyche gesprochen, weil der Seele etwas Gestriges, Religiöses anhaftet. Denn die Seele entzieht sich den gängigen naturwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Gleichwohl bezweifelt niemand, dass der Mensch ohne Seele nicht existieren kann.
Ein Blick auf andere Kulturen zeigt, dass weltweit und zu allen Zeiten eine Vorstellung davon existiert, dass der Mensch nicht allein ein Körper oder eine biochemisch zu deutende Maschine ist. Aber was genau ist das gewisse Etwas, das das Menschsein ausmacht? Am spektakulärsten stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Körper und Seele in der biomedizinischen Forschung und Praxis, da wo es um die Definition von Tod geht. Wann genau ist ein Mensch tot? Wo genau sitzt die Seele? Gerade auf die letzte Frage geben andere Kulturen unterschiedliche Antworten, so wie auch die Vorstellungen vom Weiterleben nach dem Tod eine große Bandbreite aufweisen.
Der vorliegende Sammelband wendet sich aus ethnologischer Sicht kulturvergleichend dem Thema Seele zu und präsentiert - zumeist auf der Grundlage von ethnologischer Feldforschung - Seelenvorstellungen in Griechenland, Georgien, Haiti, Südamerika, Kamerun, Burkina Faso, Madagaskar und Indien. Trotz der kulturellen Vielfalt, die in den einzelnen Beiträgen dargestellt wird, schält sich ein erstaunlich einheitlicher Kern vom Zusammenwirken von Körper und Seele heraus. Dies macht deutlich, dass Seelenkonzeptionen nicht durch naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse hinfällig geworden sind.
Autorenporträt
Godula Kosack studierte 1964-66 Soziologie, Psychologie und Statistik an der Johann Wolfang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1967-70 setzte sie ihre Studien am Centre for Contemporary European Studies der Universität von Sussex fort und war dort auch wissenschaftlich tätig. 1971 erfolgte die Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität von Sussex; 1973-92 war sie Professorin an der Fachhochschule Frankfurt am Main. 1981-97 absolvierte sie zahlreiche Feldforschungsaufenthalte bei den Mafa in Nordkamerum. 1993-96 erfüllte sie einen Lehrauftrag an der Universität Leipzig und habilitierte sich 1997 an der Philips-Universität Marburg. Seit 1998 ist sie als Privatdozentin tätig.