Früher gehörte der Gewürzhandel zu den einträglichsten Geschäften überhaupt. Nicht umsonst hiess es im Mittelalter ein durch nicht ganz saubere Geschäfte steinreich gewordener Kaufmann „Pfeffersack“, und noch heute nennt man einen überhöhten Preis einen „gepfefferten“. Der Begriff „Spezereien“ für feine Gewürz- und überseeische Esswaren lässt sich über das italienische Wort „spezierie“ bis zum lateinischen „species“ für „Art; Gewürz“ zurückverfolgen. Der Begriff „Kolonialwaren“ weist darauf hin, dass in der Vergangenheit mit dem Erwerb der begehrten Nahrungs-, Genuss- und Würzmittel oft gewaltsame Landnahme, Raubzüge, Betrug sowie Ausbeutung von Mensch und Natur verbunden waren und teilweise heute noch sind. Andererseits haben diese Waren einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Essgewohnheiten, materielle Kultur und Verfeinerung der Sitten im Abendland gehabt, da sie meist aus hochentwickelten und fortschrittlichen Völkern oder durch deren Vermittlung zu uns gelangten.