Ja, das muss gefeiert werden: 100 Jahre ist es her, dass engagierte Frauen in Deutschland und Österreich für sich und alle nachfolgenden Generationen das Wahlrecht erkämpft haben. Viel hat sich seitdem verändert: das Selbstbestimmungsrecht, das Scheidungsrecht, die sexuelle Revolution, Arbeitsverträge ohne Erlaubnis des Ehemannes, Frauenfußball ... Frauen sind selbstbewusst geworden. Trotzdem stoßen sie noch immer gegen die "gläserne Decke", die sie meistens von den Spitzenpositionen in der Gesellschaft trennt, sie werden immer noch schlechter für dieselbe Arbeit bezahlt als Männer und erfahren immer wieder die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Kampf geht also weiter. Zur Ermutigung haben 60 engagierte Frauen von heute insgesamt 100 ganz besonderen Frauen ein "Denkmal" gesetzt. Auch textlich gibt dieses wunderschöne Künstlerbuch Einblick in 100 Jahre Frauenemanzipation.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Roswitha Budeus-Budde lobt den von Sabine Kranz und Annegret Ritter herausgegebenen Band. Für sie gehen die Herausgeberinnen in der Frauenfrage einen Schritt weiter, indem sie zum Beispiel das Thema Wahlrecht zum verbindenden Glied machen zwischen der Arbeit von Clara Zetkin, Lou Andreas-Salomé und Ricarda Huch. Im Hintergrund der Biografien im Band läuft die Entwicklung des Gesetzes und der politische Kampf für die Rezensentin immer mit. Weiterhin aktuell und bedenkenswert findet sie die Forderungen der Frauen im Buch - von Minna Cauer über Margarete Mitscherlich bis zu Claudia Roth und Herta Müller.
© Perlentaucher Medien GmbH
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