Was hat es mit dem geheimnisvollen Himbeersee auf sich, an dem seine Großmutter unter Stalin zehn Jahre in einem Straflager war? Wie kam es, dass seine Mutter den Geburtsort »Soda-Kombinat« im Pass trägt? Fredy Gareis wächst als Kind von Russlanddeutschen auf - mit vielen offenen Fragen. Und so macht er sich mit 39 Jahren selbst auf, das Riesenland im Osten zu erkunden. Drei Monate fährt er mit einem alten Militärjeep, mit dem Zug und per Anhalter quer durch Russland, wandelt auf den Spuren seiner Familie, setzt das Puzzle seiner Kindheit zusammen, übersteht Wodkaexzesse, macht hinreißende Zufallsbekanntschaften und versucht nebenbei zu ergründen, wie die Menschen im Land von Putin wirklich denken und fühlen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dieses Buch berührt die Seele - und zwar in verschiedener Hinsicht, meint Rezensentin Monika Maier-Albang nach der Lektüre von Fredy Gareis' "100 Gramm Wodka". Denn der Autor ist nicht nur drei Monate lang durch Russland gereist, fährt die Kritikerin fort, sondern auch den Spuren seiner Familiengeschichte nachgegangen. Und so liest die Rezensentin nicht nur, wie Gareis' Großmutter elf Jahre lang das Lager Malinowoje Osero am Himbeersee in der Region Altai überlebte und welche Strapazen seine Verwandten auf der Flucht überstanden, sondern erlebt mit dem Autor auch die Gastfreundschaft und Improvisationsfreude der Russen, die er auf seiner Reise kennenlernt. Vom heutigen Russland hätte die Kritikerin zwar gern noch etwas mehr erfahren, dennoch hat sie das Buch mit Gewinn gelesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der bemerkenswerte Reisebericht wurde heuer mit dem ITB Award ausgezeichnet.« Die Presse (A) 20160603