Seit 100 Jahren wird das Fach Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München gelehrt und erforscht. Gemessen an den Zeiträumen, mit denen sich das Fach beschäftigt, ist dies nur ein bescheidener Zeitabschnitt, aus der Sicht der hier Wirkenden allerdings ein langer und in der Regel den Höhepunkt ihrer akademischen Laufbahn bildender Lebensabschnitt. Renommierte Forscher und Lehrer - Robert (von) Pöhlmann, Ulrich Wilcken, Walter Otto, Helmut Berve, Alexander Schenk Graf von Stauffenberg, Siegfried Lauffer, Hermann Bengtson, Hatto H. Schmitt und Christian Meier - prägten das Erscheinungsbild des Faches in diesen hundert Jahren nachhaltig, besonders auf dem Gebiet der griechischen Geschichte, der hellenistischen Geschichte und seit Siegfried Lauffer auch auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Es war ein Glück für das Fach, daß abgesehen von Ulrich Wilcken und Helmut Berve alle Professoren hier die letzten Jahre ihrer akademischen Tätigkeit verbrachten und der Universität so viele Jahre verbunden blieben.
Die einzelnen Beiträge behandeln die Lehr- und Forschungstätigkeit besonders der Münchener Zeit. Sehr eingehend wird die schwierige Zeit nach dem Tod Walter Ottos mit der Wiederbesetzung des Lehrstuhls in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft mit Helmut Berve und nach dem Kriegsende mit dem Wiederaufbau und der Neubesetzung des Lehrstuhls mit Graf Stauffenberg behandelt. Christian Meier und Jakob Seibert beschreiben selbst ihre Tätigkeit, die beiden neuen Lehrstuhlinhaber Jens-Uwe Krause und Martin Zimmermann geben einen Ausblick auf die Zukunft des Faches und ihrer Forschungen. Ein Überblick über die institutionelle Entwicklung leitet den Band ein.
Die einzelnen Beiträge behandeln die Lehr- und Forschungstätigkeit besonders der Münchener Zeit. Sehr eingehend wird die schwierige Zeit nach dem Tod Walter Ottos mit der Wiederbesetzung des Lehrstuhls in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft mit Helmut Berve und nach dem Kriegsende mit dem Wiederaufbau und der Neubesetzung des Lehrstuhls mit Graf Stauffenberg behandelt. Christian Meier und Jakob Seibert beschreiben selbst ihre Tätigkeit, die beiden neuen Lehrstuhlinhaber Jens-Uwe Krause und Martin Zimmermann geben einen Ausblick auf die Zukunft des Faches und ihrer Forschungen. Ein Überblick über die institutionelle Entwicklung leitet den Band ein.
"... Die Beiträge der dichten Publikation fußen in der Regel auf erstmals ausgewerteten Archivmaterialien. Sie erzielten deshalb auch beträchtliche Erkenntnisfortschritte. Dabei bieten sie nicht nur Listen der wissenschaftlichen Aktivitäten, sondern zugleich auch ernüchternde Einblicke in die Realität des akademischen Lebens, so zum Beispiel in die Vorgänge bei Bengtsons Habilitation, um Wüsts Schicksal oder Berves Entlassung und Wiederaufnahme. Daß dabei auch Zeitzeugen zur Sprache kamen, hat sich gelohnt. Wie lebendig die Münchner Althistorie als Trägerin einer großen Tradition nach wie vor ist, dokumentieren die für die Zukunft anvisierten Forschungsschwerpunkte. Neben Beiträgen zur historischen Landeskunde der Antike, wie 'Kleinasiatische Häfen und ihr Hinterland', sollen 'Extreme Formen von Gewalt in der Antike', die 'Geschichte der Kriminalität' sowie jene der 'Stadt in der Spätantike' im Zentrum der Bemühungen stehen. Dem Herausgeber Jakob Seibert, der neben Vorwort und Institutsgeschichtlicher Skizze zugleich die Kapitel über Wilcken, Otto, Bengtson sowie eine autobiographische Miniatur beisteuerte, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist so eine vielfältige und verdienstvolle Jubiläumsschrift gelungen, die gerade auch durch ihre Offenheit, Widersprüche und kritischen Bemerkungen imponieren dürfte. Sie ist glücklicherweise nicht zum pathetischen Panegyricus geraten, sondern zu einem wertvollen wissenschaftsgeschichtlichen Mosaik." -- Karl Christ, in: Süddeutsche Zeitung, 15.07.02
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Im letzten Absatz seiner Rezension bekommt Karl Christ doch noch die Kurve. Darin erfahren wir schließlich, dass es sich bei diesem Jubiläumsband um eine vielfältige und verdienstvolle Schrift handelt, die durch "Offenheit, Widersprüche und kritische Bemerkungen" imponiere. Nur bis dahin liest sich Christs Besprechung wie die Parodie auf eine tolle Party unter Althistorikern: Die Professoren amüsieren sich köstlich, nur leider versteht kein Außenstehender, worüber die vergeistigten Herren da reden. Ohne irgendeine Erklärung, irgendeinen Hinweis zu geben, worüber er da schreibt, notiert Christ etwa: "Besonders erfreulich ist es, dass auch Fr. R. Wüst (1944 - 1962), der ein typisches Kriegsschicksal erleiden musste, berücksichtigt worden ist. Ähnliches hätte man sich für Fr. Cornelius gewünscht."
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dem Herausgeber Jakob Seibert, der neben Vorwort und Institutsgeschichtlicher Skizze zugleich die Kapitel über Wilcken, Otto, Bengtson sowie eine autobiographische Miniatur beisteuerte, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist so eine vielfältige und verdienstvolle Jubiläumsschrift gelungen, die gerade auch durch ihre Offenheit, Widersprüche und kritischen Bemerkungen imponieren dürfte. Sie ist glücklicherweise nicht zum pathetischen Panegyricus geraten, sondern zu einem wertvollen wissenschaftsgeschichtlichen Mosaik." Karl Christ, in: Süddeutsche Zeitung, 15.07.02