Das (Groß-)Berlin-Gesetz von 1920 schuf die Rahmenbedingungen auch für eine neue Wohnungspolitik. Sie führte zur Verbesserung der Wohnverhältnisse breiter Schichten. Erst mit (Groß-)Berlin war eine einheitliche kommunale Planung und ein öffentlich kontrollierter Wohnungsbau möglich, der in der Weimarer Republik, in der NS-Zeit und in den Jahrzehnten der Spaltung der Stadt unterschiedliche Formen annahm. Vor dem Hintergrund wachsender Bevölkerungszahlen und steigender Mieten stellt sich heute erneut die Frage nach einer neuen Wohnungspolitik in Berlin und darüber hinaus für die gesamte Hauptstadtregion. Historische und aktuelle Beiträge dazu werden um Erfahrungen aus Paris, Moskau und London bereichert.Mit Texten von Denis Bocquet, Harald Bodenschatz, Klaus Brake, Ephraim Gothe, Maren Harnack, Andrej Holm, Maren Kern, Celina Kress, Christina Lindemann, Katrin Lompscher, Sarah Oßwald, Philipp Meuser, Cordelia Polinna und Jo Sollich.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wenn man Rezensent Jens Bisky recht versteht und dieser die zahlreichen Autoren im Sammelband "100 Jahre Groß-Berlin" recht versteht, sollte sich die Berliner Landesregierung von heute ein Beispiel an jener der 20er Jahre nehmen. Schon damals setzte sich der Senat im Rahmen der Gründung der "Stadtgemeinde Groß-Berlin" mit Problemen wie der Wohnungsfrage auseinander, die heute wieder aktuell sind und damals unter sehr viel schlechteren Bedingungen wenigstens zum Teil gelöst wurden, was die früheren Einwohnerzahlen von 4,5 Millionen beweisen. Es ist, so der interessierte und engagierte Rezensent, eine "kritische Revue" des Wohnungsbaus in Berlin seit den 20ern und es ist ein Aufruf, sich endlich lösungsorientiert mit drängenden Problemen zu befassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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