Die von Adolf Messer 1898 als Familienunternehmen begründete Adolf Messer & Co. GmbH fusionierte sein Sohn Hans 1965 mit Teilen der Knapsack-Griesheim AG zur Messer Griesheim GmbH. Obwohl die Hoechst AG zwei Drittel der Anteile hielt, blieb der Einfluss der Familie auf die Unternehmenspolitik gewahrt. Der Rückzug Hans Messers aus der Geschäftsleitung, eine veränderte Konzernpolitik des Mehrheitsgesellschafters und eine gescheiterte Globalisierungsstrategie brachten das Unternehmen in den 90er-Jahren an den Rand des Ruins. Die Absicht Stefan Messers - ein Enkel des Firmengründers und Sohn von Hans Messer -, auch in der dritten Generation die Position der Familie im operativen Geschäft zu behaupten, sowie die erfolgreiche Sanierungs- und Entschuldungspolitik mithilfe von Finanzinvestoren mündeten in der "Renaissance der Familie". Seit dem April 2004 ist die ehemalige Messer Griesheim GmbH als Messer Group GmbH und als Messer Eutectic Castolin Holding GmbH wieder ein inhabergeführtes Unternehmen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.05.2008Das Buch zur Heimkehr
Der Wiedereinstieg des Sulzbacher Industriegase-Herstellers Messer in den deutschen Markt gleicht einer Heimkehr. Schließlich liegen die Wurzeln des Unternehmens in Frankfurt und reichen bis ins Jahr 1898 zurück, als der Maschinenbaustudent Adolf Messer eine kleine Werkstatt einrichtete und raschen Erfolg mit Beleuchtungskörpern hatte, das auch als Gasschmelzschweißen bezeichnete autogene Schweißen aufnahm und erste Luftzerlegungsanlagen exportierte. Sohn Hans fusionierte das vom Vater aufgebaute Unternehmen zur Messer Griesheim GmbH, die mehrheitlich zur Hoechst AG zählte. Nun leitet in Person von Stefan Messer eines der Kinder von Hans Messer den Familienkonzern. Folgerichtig zeigt der Umschlag des pünktlich zum Wiedereinstieg erschienenen Buchs auch Porträts der drei Unternehmer nebeneinander. So bruchlos, wie sie auf den ersten Blick anmutet, verlief die Geschichte von Messer indes nicht. Eine Fülle von Einzelheiten dazu breitet der Frankfurter Historiker Jörg Lesczenski in dem von Stefan Messer angeregten Buch aus. Bei allen Zahlen und Grafiken dürfen die Leser eine breit angelegte Familiengeschichte erwarten. Einen ersten Hinweis darauf gibt der aufgeführte Messer-Stammbaum. (thwi.)
Jörg Lesczenski: 100 Prozent Messer. Die Rückkehr eines Familienunternehmens - 1898 bis heute. 270 Seiten gebunden, Piper-Verlag München/Zürich, 24,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Wiedereinstieg des Sulzbacher Industriegase-Herstellers Messer in den deutschen Markt gleicht einer Heimkehr. Schließlich liegen die Wurzeln des Unternehmens in Frankfurt und reichen bis ins Jahr 1898 zurück, als der Maschinenbaustudent Adolf Messer eine kleine Werkstatt einrichtete und raschen Erfolg mit Beleuchtungskörpern hatte, das auch als Gasschmelzschweißen bezeichnete autogene Schweißen aufnahm und erste Luftzerlegungsanlagen exportierte. Sohn Hans fusionierte das vom Vater aufgebaute Unternehmen zur Messer Griesheim GmbH, die mehrheitlich zur Hoechst AG zählte. Nun leitet in Person von Stefan Messer eines der Kinder von Hans Messer den Familienkonzern. Folgerichtig zeigt der Umschlag des pünktlich zum Wiedereinstieg erschienenen Buchs auch Porträts der drei Unternehmer nebeneinander. So bruchlos, wie sie auf den ersten Blick anmutet, verlief die Geschichte von Messer indes nicht. Eine Fülle von Einzelheiten dazu breitet der Frankfurter Historiker Jörg Lesczenski in dem von Stefan Messer angeregten Buch aus. Bei allen Zahlen und Grafiken dürfen die Leser eine breit angelegte Familiengeschichte erwarten. Einen ersten Hinweis darauf gibt der aufgeführte Messer-Stammbaum. (thwi.)
Jörg Lesczenski: 100 Prozent Messer. Die Rückkehr eines Familienunternehmens - 1898 bis heute. 270 Seiten gebunden, Piper-Verlag München/Zürich, 24,90 Euro.
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