Kein anderes Getränk ist mit so vielen Mythen und Ritualen verknüpft wie das »Manna«, das flüssige Brot, das zwischen dem Bayerischen Wald und dem Bodensee, der Donau und den Alpen aus den Zapfhähnen fließt. Aber ist es wirklich so gut wie der Ruf, der die Einheimischen schon Vormittags an die Wirtshaustische lockt? Wer die ganze Vielfalt an Sorten kennt, wird feststellen: Sie sind sogar noch besser! Man muss nur wissen, für welche der fast 500 Brauereien gilt: Hier wirst du trunken sein vor Glück!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.02.2022Schluck für Schluck durch den Süden
Reinheitsgebot? Na und! Georg IV. Scheider, der die fünfhundert Jahre währende Brautradition seiner Familie in der soundsovielten Generation weiterführt, sieht darin keine Beschränkung. Verschiedene Malzen, Hefen und Hopfenarten, dazu die Wasserqualität plus unterschiedliche Brauverfahren ermöglichten, wie er sagt, "24 Milliarden verschiedene Geschmacksvarianten". Martin Droschke bestätigt das, beschränkt sich bei seinem Bierführer dennoch auf hundertelf Brauereien. Einteilungen wie Helles, Hefe oder Hopfenweiße, Zoigl, Zwickl oder Bock sind nur erste Anhaltspunkte, bevor er von der Farbe über den Duft bis zum Abgang und dem Nachgeschmack Schluck für Schluck Süddeutschland durchkämmt. Ja, neben der Schneider Weiße hebt er auch Tegernseer hervor. Muss wohl sein. Aufregender sind Hinweise etwa auf ein IPA aus München oder das Brauhaus Nittenau, das mit Hopfen aus drei Kontinenten fünf Biere braut, mit denen man sich auf Weltreise trinken kann. Außerdem unternimmt Droschke Ausflüge in Wirtschaft und Politik - keineswegs auf Stammtischniveau. Dank der Karten im Anhang sollte der Band in jedem Auto dort seinen Platz erhalten, wo in Vor-Navi-Zeiten der Shell-Atlas lag. F.L.
"111 Biere aus Altbayern und Bayerisch-Schwaben, die man getrunken haben muss" von Martin Droschke. Emons Verlag, Köln 2021. 240 Seiten, Fotos, Karten. Broschiert, 16,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Reinheitsgebot? Na und! Georg IV. Scheider, der die fünfhundert Jahre währende Brautradition seiner Familie in der soundsovielten Generation weiterführt, sieht darin keine Beschränkung. Verschiedene Malzen, Hefen und Hopfenarten, dazu die Wasserqualität plus unterschiedliche Brauverfahren ermöglichten, wie er sagt, "24 Milliarden verschiedene Geschmacksvarianten". Martin Droschke bestätigt das, beschränkt sich bei seinem Bierführer dennoch auf hundertelf Brauereien. Einteilungen wie Helles, Hefe oder Hopfenweiße, Zoigl, Zwickl oder Bock sind nur erste Anhaltspunkte, bevor er von der Farbe über den Duft bis zum Abgang und dem Nachgeschmack Schluck für Schluck Süddeutschland durchkämmt. Ja, neben der Schneider Weiße hebt er auch Tegernseer hervor. Muss wohl sein. Aufregender sind Hinweise etwa auf ein IPA aus München oder das Brauhaus Nittenau, das mit Hopfen aus drei Kontinenten fünf Biere braut, mit denen man sich auf Weltreise trinken kann. Außerdem unternimmt Droschke Ausflüge in Wirtschaft und Politik - keineswegs auf Stammtischniveau. Dank der Karten im Anhang sollte der Band in jedem Auto dort seinen Platz erhalten, wo in Vor-Navi-Zeiten der Shell-Atlas lag. F.L.
"111 Biere aus Altbayern und Bayerisch-Schwaben, die man getrunken haben muss" von Martin Droschke. Emons Verlag, Köln 2021. 240 Seiten, Fotos, Karten. Broschiert, 16,95 Euro.
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