Der FC Schalke 04 ist eine sperrige Geliebte. Sie ziert sich, ist launisch und wechselhaft, und oft enttäuscht sie ihre Verehrer. Die aber lieben sie trotzdem. Für jeden, dessen Herz königsblau schlägt, ist und bleibt Schalke »der geilste Club der Welt«. Ob die Knappen verlieren oder gewinnen, ob sie Titel und Pokale erringen, ist dabei völlig bedeutungslos. Liebe kennt kein Gebot, und den Verein seines Herzens sucht man sich nicht aus. Man wird als Schalker geboren, und man stirbt als Schalker. Der Verein, der aus bescheidensten Anfängen seit den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts einen beispiellosen Aufstieg erlebte, ist bis heute ungeachtet seiner Erfolge und Misserfolge eine Projektionsfläche für die Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen seiner Anhänger - und von denen gibt es weltweit mehr als genug. Und sollte diese Liebe jemals zweitklassig werden, macht allein schon die ungebrochene Zuneigung der königsblauen Verehrer sie wieder erstklassig. Gründe für diese Liebe gibtes zuhauf, und es kommen in jeder Generation neue dazu. Auf jeden Fall sind es weit mehr als 111 nach 115 Jahren Schalke.