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Kenner wissen, dass das «Grand Budapest Hotel» des Filmregisseurs Wes Anderson ein Pendant in der Realität hat: das Hotel Waldhaus Sils. Als eine Ikone der Schweizer Hotellerie, hoch über dem Dorf Sils thronend, überblickt es die bezaubernde Landschaft der Oberengadiner Seen und ihrer Wälder. Der besondere Charme des Hauses zeigt sich nicht nur in der einzigartigen Kombination von Belle-Époque-Architektur mit zeitgenössischem Komfort, sondern auch und vor allem in der Tatsache, dass das Haus seit seiner glanzvollen Eröffnung 1908 ein Familienbetrieb geblieben ist.«111 Jahre Hotel Waldhaus…mehr

Produktbeschreibung
Kenner wissen, dass das «Grand Budapest Hotel» des Filmregisseurs Wes Anderson ein Pendant in der Realität hat: das Hotel Waldhaus Sils. Als eine Ikone der Schweizer Hotellerie, hoch über dem Dorf Sils thronend, überblickt es die bezaubernde Landschaft der Oberengadiner Seen und ihrer Wälder. Der besondere Charme des Hauses zeigt sich nicht nur in der einzigartigen Kombination von Belle-Époque-Architektur mit zeitgenössischem Komfort, sondern auch und vor allem in der Tatsache, dass das Haus seit seiner glanzvollen Eröffnung 1908 ein Familienbetrieb geblieben ist.«111 Jahre Hotel Waldhaus Sils» spannt den Bogen über mehr als ein Jahrhundert im «Leben» eines Hotels, mit all seinen kleinen und grossen Geschichten, die sich darin abgespielt haben. Kurze Essays über die Historie des Hotels, Porträts einiger Mitglieder der Besitzerfamilie und Gespräche mit Persönlichkeiten, die sie gut kannten, werden von historischen und aktuellen Fotografien begleitet. Das Buch bietet somit einen faszinierenden Einblick in ein Haus, in dem die Hoteliers und ihre Gäste gemeinsam eine einmalige Verbindung von Luxus und Bescheidenheit, historischer grandeur und spielerischem Humor sowie unauffälliger Professionalität und unerwartetem Eigensinn geschaffen haben.
Autorenporträt
Urs Kienberger ist ein Urenkel der Gründer des Hotels Waldhaus Sils, Amalie und Josef Giger-Nigg. Zusammen mit seiner Schwester Maria Kienberger und deren Mann Felix Dietrich-Kienberger führte er das Hotel von 1989 bis 2014.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2021

Der Denker als Dorfpatron

Ohne Friedrich Nietzsche hätte der Stil des berühmten Waldhauses in Sils Maria möglicherweise eine andere Richtung genommen. Zwar hat der Philosoph das Hotel nie besucht, denn es eröffnete erst 1908, sechs Jahre nach Nietzsches Tod. Aber sieben Sommer, die er in dem kleinen Engadiner Ort verbrachte, machten ihn postum zum "Dorfpatron", der maßgeblich dazu beitrug, dass in den Gästelisten der lokalen Herbergen "zuerst weniger die Namen aus der mondänen Welt ins Auge springen . . ., sondern solche von Schriftstellern, Musikern und Gelehrten". Was Urs Kienberger, ein Sohn des Waldhauses, dessen Mitdirektor er war, hier schreibt, hat sich kaum geändert. So berichtet etwa Stammgast Alexander Kluge, dass er seinen guten Freund Gerhard Richter in der Hotelbar kennenlernte. Das Waldhaus ist eine Familiengeschichte, zu deren Beginn der Gründer auf einem eigens errichteten Holzgerüst über die Baumwipfel hinweg die perfekte Lage hoch über dem Silser See ausklügelte. Heute lenkt die bereits fünfte Generation die Geschicke Die Chronik zum hundertelfjährigen Jubiläum beleuchtet in vielen, oft unterhaltsamen Beiträgen und Anekdoten die Geschichte des Hotels, aber auch der Region und ihrer Wandlung vom Bauernland zum touristischen Juwel. Während Party und Bling-Bling das benachbarte St. Moritz aufmischen, gelang es Sils, viel vom beschaulichen alten Charme zu erhalten. So diskret die Blicke hinter die Kulissen auf berühmte Gästen ausfallen - eindrucksvolle Gästebücher-Auszüge enden "aus Diskretionsgründen" 1977/78 mit Thomas Bernhard, Maximilian Schell und Fred Zinnemann - so akribisch verfolgen sie Belange der nicht nur rosigen Tätigkeit des Hoteliers, der "denkt wie ein Zirkusdirektor - einfach ohne Löwen und Elefanten". Man weiß hier, dass Hotels eine "Mischung aus Vertrautheit und Neuheit" brauchen, damit der Gast sich immer aufs Neue wohlfühlt, und freut sich, wenn Claude Chabrol um Dreherlaubnis bittet oder Christoph Marthaler dem Waldhaus ein Theaterstück auf den Leib schreibt. bsa

"111 Jahre Hotel Waldhaus Sils. Geschichte und Geschichten zu einem unvernünftigen Familientraum" von Urs Kienberger. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2019. 344 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 48 Euro.

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