Those in the know are aware that Wes Anderson's Grand Budapest Hotel has a real-life counterpart in the Swiss Alps: The Waldhaus Sils, which has pleased and puzzled visitors for 111 years and become an icon of Swiss hospitality. Located above the small and pretty village of Sils Maria, near St. Moritz, it overlooks a striking landscape of forests, lakes and mountains and offers a combination of Belle Epoque flair and modern comfort. Its distinctive charm comes from the fact that the Waldhaus has been family-owned and operated ever since its grand opening on June 15, 1908.
111 Jahre Hotel Waldhaus Sils ranges across the hotel's life and history. Brief essays look at the hotel's history and the broader context in which it exists. The book also shines a light on colorful members of the owning family and their dreams and work, interspersed with conversations with people who have known them. Beautifully illustrated with newly commissioned and historic photographs and documents, it is a tantalizing glimpse into the life of an exceptional hotel in one of Europe's most spectacular landscapes.
111 Jahre Hotel Waldhaus Sils ranges across the hotel's life and history. Brief essays look at the hotel's history and the broader context in which it exists. The book also shines a light on colorful members of the owning family and their dreams and work, interspersed with conversations with people who have known them. Beautifully illustrated with newly commissioned and historic photographs and documents, it is a tantalizing glimpse into the life of an exceptional hotel in one of Europe's most spectacular landscapes.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2021Der Denker als Dorfpatron
Ohne Friedrich Nietzsche hätte der Stil des berühmten Waldhauses in Sils Maria möglicherweise eine andere Richtung genommen. Zwar hat der Philosoph das Hotel nie besucht, denn es eröffnete erst 1908, sechs Jahre nach Nietzsches Tod. Aber sieben Sommer, die er in dem kleinen Engadiner Ort verbrachte, machten ihn postum zum "Dorfpatron", der maßgeblich dazu beitrug, dass in den Gästelisten der lokalen Herbergen "zuerst weniger die Namen aus der mondänen Welt ins Auge springen . . ., sondern solche von Schriftstellern, Musikern und Gelehrten". Was Urs Kienberger, ein Sohn des Waldhauses, dessen Mitdirektor er war, hier schreibt, hat sich kaum geändert. So berichtet etwa Stammgast Alexander Kluge, dass er seinen guten Freund Gerhard Richter in der Hotelbar kennenlernte. Das Waldhaus ist eine Familiengeschichte, zu deren Beginn der Gründer auf einem eigens errichteten Holzgerüst über die Baumwipfel hinweg die perfekte Lage hoch über dem Silser See ausklügelte. Heute lenkt die bereits fünfte Generation die Geschicke Die Chronik zum hundertelfjährigen Jubiläum beleuchtet in vielen, oft unterhaltsamen Beiträgen und Anekdoten die Geschichte des Hotels, aber auch der Region und ihrer Wandlung vom Bauernland zum touristischen Juwel. Während Party und Bling-Bling das benachbarte St. Moritz aufmischen, gelang es Sils, viel vom beschaulichen alten Charme zu erhalten. So diskret die Blicke hinter die Kulissen auf berühmte Gästen ausfallen - eindrucksvolle Gästebücher-Auszüge enden "aus Diskretionsgründen" 1977/78 mit Thomas Bernhard, Maximilian Schell und Fred Zinnemann - so akribisch verfolgen sie Belange der nicht nur rosigen Tätigkeit des Hoteliers, der "denkt wie ein Zirkusdirektor - einfach ohne Löwen und Elefanten". Man weiß hier, dass Hotels eine "Mischung aus Vertrautheit und Neuheit" brauchen, damit der Gast sich immer aufs Neue wohlfühlt, und freut sich, wenn Claude Chabrol um Dreherlaubnis bittet oder Christoph Marthaler dem Waldhaus ein Theaterstück auf den Leib schreibt. bsa
"111 Jahre Hotel Waldhaus Sils. Geschichte und Geschichten zu einem unvernünftigen Familientraum" von Urs Kienberger. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2019. 344 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 48 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ohne Friedrich Nietzsche hätte der Stil des berühmten Waldhauses in Sils Maria möglicherweise eine andere Richtung genommen. Zwar hat der Philosoph das Hotel nie besucht, denn es eröffnete erst 1908, sechs Jahre nach Nietzsches Tod. Aber sieben Sommer, die er in dem kleinen Engadiner Ort verbrachte, machten ihn postum zum "Dorfpatron", der maßgeblich dazu beitrug, dass in den Gästelisten der lokalen Herbergen "zuerst weniger die Namen aus der mondänen Welt ins Auge springen . . ., sondern solche von Schriftstellern, Musikern und Gelehrten". Was Urs Kienberger, ein Sohn des Waldhauses, dessen Mitdirektor er war, hier schreibt, hat sich kaum geändert. So berichtet etwa Stammgast Alexander Kluge, dass er seinen guten Freund Gerhard Richter in der Hotelbar kennenlernte. Das Waldhaus ist eine Familiengeschichte, zu deren Beginn der Gründer auf einem eigens errichteten Holzgerüst über die Baumwipfel hinweg die perfekte Lage hoch über dem Silser See ausklügelte. Heute lenkt die bereits fünfte Generation die Geschicke Die Chronik zum hundertelfjährigen Jubiläum beleuchtet in vielen, oft unterhaltsamen Beiträgen und Anekdoten die Geschichte des Hotels, aber auch der Region und ihrer Wandlung vom Bauernland zum touristischen Juwel. Während Party und Bling-Bling das benachbarte St. Moritz aufmischen, gelang es Sils, viel vom beschaulichen alten Charme zu erhalten. So diskret die Blicke hinter die Kulissen auf berühmte Gästen ausfallen - eindrucksvolle Gästebücher-Auszüge enden "aus Diskretionsgründen" 1977/78 mit Thomas Bernhard, Maximilian Schell und Fred Zinnemann - so akribisch verfolgen sie Belange der nicht nur rosigen Tätigkeit des Hoteliers, der "denkt wie ein Zirkusdirektor - einfach ohne Löwen und Elefanten". Man weiß hier, dass Hotels eine "Mischung aus Vertrautheit und Neuheit" brauchen, damit der Gast sich immer aufs Neue wohlfühlt, und freut sich, wenn Claude Chabrol um Dreherlaubnis bittet oder Christoph Marthaler dem Waldhaus ein Theaterstück auf den Leib schreibt. bsa
"111 Jahre Hotel Waldhaus Sils. Geschichte und Geschichten zu einem unvernünftigen Familientraum" von Urs Kienberger. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2019. 344 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 48 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
«Das 344-seitige Werk spannt den Bogen über mehr als ein Jahrhundert im Leben eines Hotels, mit all seinen kleinen und grossen Geschichten, die sich darin abgespielt haben.» Daniel Anker, bergliteratur.ch
«Ein Haus mit Geschichten, deren schönste jetzt - zu einem 'runden' Geburtstag - in Buchform erschienen sind.» Traveller's World
«Zehn Kilometer vom glitzernden St. Moritz entfernt, betritt man hier eine Welt des Geistes und der Tradition. Urs Kienberger, der Urenkel des Gründers, erzählt die bewegte Geschichte dieses einzigartigen Refugiums - unterstützt von Gästen und Mitarbeitern.» Gala
«Wer jetzt noch keine Lust hat, ins Oberengadin nach Sils Maria zu fahren, dem ist nicht zu helfen.» Louis Gerber, Cosmopolis
«Das Buch versammelt historische Wegmarken ebenso wie aufschlussreiche und amüsante Anekdoten aus der Hotelgeschichte - und wer nicht sowieso schon zu den Stammgästen des Waldhauses gehört, wird nach dieser Lektüre sicherlich nicht der Versuchung widerstehen können, sich bei den freundlichen Rezeptionisten ein Zimmer reservieren zu lassen.» Jan Baedeker, Classic Driver
«Ein Haus mit Geschichten, deren schönste jetzt - zu einem 'runden' Geburtstag - in Buchform erschienen sind.» Traveller's World
«Zehn Kilometer vom glitzernden St. Moritz entfernt, betritt man hier eine Welt des Geistes und der Tradition. Urs Kienberger, der Urenkel des Gründers, erzählt die bewegte Geschichte dieses einzigartigen Refugiums - unterstützt von Gästen und Mitarbeitern.» Gala
«Wer jetzt noch keine Lust hat, ins Oberengadin nach Sils Maria zu fahren, dem ist nicht zu helfen.» Louis Gerber, Cosmopolis
«Das Buch versammelt historische Wegmarken ebenso wie aufschlussreiche und amüsante Anekdoten aus der Hotelgeschichte - und wer nicht sowieso schon zu den Stammgästen des Waldhauses gehört, wird nach dieser Lektüre sicherlich nicht der Versuchung widerstehen können, sich bei den freundlichen Rezeptionisten ein Zimmer reservieren zu lassen.» Jan Baedeker, Classic Driver