Wer kennt die Pyrenäen? Die Alpen, ja, da weiß jeder Superlative aufzuzählen. Aber selbst den Franzosen ist ihr südlichstes Gebirge an der Grenze zu Spanien, das sich über sechs ihrer Départements zieht, nicht so geläufig. Klar: Die härtesten Anstiege der Tour de France, die kennt man. Auch Lourdes und sein pilgerndes Millionenpublikum. Imposante Felsenkessel, besungen von Dichtern wie Victor Hugo - ja, ja, da war doch was! Auch der Pic du Midi und seine geschichtsträchtige Sternwarte werden bei der Aufzählung nie vergessen. Aber dann? Ja dann: silence! Die Stille am Berg wollen wir auch gar nicht stören. Aber zu den Pyrenäen, da gibt es - hier im Buch - noch viel zu sagen!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.06.2019VON SZ–AUTOREN
Evelyn Pschak
über die Pyrenäen
In der französischen Sprache gibt es den schönen Ausdruck des pyrénéiste: Dieser Pyrenäen-Freund zeichnet sich – im Gegensatz zum Alpinisten – weniger durch sportlichen Ehrgeiz als durch die kulturelle Wertschätzung durchwanderter Orte aus. Und so bekommt man auch Kulturautorin Evelyn Pschak auf den Berg.
Die Kunsthistorikerin hat sechs französische Départements mit Pyrenäenanschluss durchkämmt und von den Gipfeln zu den Küsten Adressen gesucht und gefunden, die allesamt taugen, um zum pyrénéisme zu konvertieren: Wo steht die schönste Strandbude mit Blick auf den Canigou, den Heiligen Berg der Katalanen? In welcher verlassenen Waldquelle kann man sich wie schon Heinrich der Vierte ins Heilwasser setzen? Wo bohrte ein exzentrischer Wissenschaftler für ein optisches Experiment Löcher in sein schönes Schloss? Wo wurde der Solarschmelzofen erfunden, der Heilige Graal gesucht, sich 2012 zum Weltuntergang verabredet? Und wo wurde die Baskenmütze erfunden, die eigentlich gar nicht so heißen dürfte? All diese Fragen (und weitere, die im Buch geklärt werden) führen zu folgendem Schluss: „In den Pyrenäen“ ist immer und auf alles die richtige Antwort!
SZ
Evelyn Pschak von Rebay: 111 Orte in den französischen Pyrenäen, die man gesehen haben muss. Emons Verlag, Köln 2019. 240 S., 16,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Evelyn Pschak
über die Pyrenäen
In der französischen Sprache gibt es den schönen Ausdruck des pyrénéiste: Dieser Pyrenäen-Freund zeichnet sich – im Gegensatz zum Alpinisten – weniger durch sportlichen Ehrgeiz als durch die kulturelle Wertschätzung durchwanderter Orte aus. Und so bekommt man auch Kulturautorin Evelyn Pschak auf den Berg.
Die Kunsthistorikerin hat sechs französische Départements mit Pyrenäenanschluss durchkämmt und von den Gipfeln zu den Küsten Adressen gesucht und gefunden, die allesamt taugen, um zum pyrénéisme zu konvertieren: Wo steht die schönste Strandbude mit Blick auf den Canigou, den Heiligen Berg der Katalanen? In welcher verlassenen Waldquelle kann man sich wie schon Heinrich der Vierte ins Heilwasser setzen? Wo bohrte ein exzentrischer Wissenschaftler für ein optisches Experiment Löcher in sein schönes Schloss? Wo wurde der Solarschmelzofen erfunden, der Heilige Graal gesucht, sich 2012 zum Weltuntergang verabredet? Und wo wurde die Baskenmütze erfunden, die eigentlich gar nicht so heißen dürfte? All diese Fragen (und weitere, die im Buch geklärt werden) führen zu folgendem Schluss: „In den Pyrenäen“ ist immer und auf alles die richtige Antwort!
SZ
Evelyn Pschak von Rebay: 111 Orte in den französischen Pyrenäen, die man gesehen haben muss. Emons Verlag, Köln 2019. 240 S., 16,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de