Autorin Andrea Nagele hat sich auf Krimis spezialisiert. Zu Ihren Werken zählen u.a. „Kärntner Wiegenlied“, „Grado im Dunkeln“, „Tod in den Karawanken“ und „Grado im Regen.“ Mit „111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee, die man gesehen haben muss“ wagt sie sich auf ein neues Terrain.
„Immer
beinhaltet Geschriebenes auch den Blick des Betrachters. Ich bin stolz, über meine Heimat zu schreiben,…mehrAutorin Andrea Nagele hat sich auf Krimis spezialisiert. Zu Ihren Werken zählen u.a. „Kärntner Wiegenlied“, „Grado im Dunkeln“, „Tod in den Karawanken“ und „Grado im Regen.“ Mit „111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee, die man gesehen haben muss“ wagt sie sich auf ein neues Terrain.
„Immer beinhaltet Geschriebenes auch den Blick des Betrachters. Ich bin stolz, über meine Heimat zu schreiben, wobei der Begriff Heimat immer zum Nachdenken einlädt. Lassen Sie sich mit mir auf mein Klagenfurt rund um den Wörthersee ein und verzeihen Sie mir, wenn manche Sehenswürdigkeit fehlt, die Sie in anderen Reiseführern finden. Dafür zeige ich Ihnen Orte, die nicht in der touristischen Auslage präsentiert werden und die Sie sonst nicht finden würden.“
Das Vorwort ist zwar insgesamt etwas kurz geraten, macht aber neugierig aufs Buch. Mit den aufgelisteten 111 Orten am Anfang des Buches fällt es leicht, ausgewählte Texte wiederzufinden. Auffällig und sehr übersichtlich ist die Gestaltung mit einer Seite Information zum Ort und einer Seite Foto. Fiel es schwer, die Texte auf die immer gleiche Länge zusammenzukürzen? Ging dabei etwas verloren? Der Eindruck entsteht nicht. Die geballte Information gibt einen guten Überblick, Geschichtliches nimmt viel Raum ein. Ein tolles Plus sind die Zusatz-Infos beim Foto zur Anreise und der Tipp als Ausklang. So lässt sich der Ort leicht bei einer eigenen Reise auffinden, und es gibt gleich einen Anreiz dazu, was sich noch zu besuchen lohnt. Interessant sind auch die Sagen und Legenden, die Geschichtliches auflockern. Die ersten ausgewählten Orte machen sofort Lust aufs Reisen. Nach ein paar Seiten nimmt die Begeisterung etwas ab, weil entweder die Orte nicht so recht mitreißen, der Text zu nüchtern wirkt oder beides. Einige Foto-Perspektiven sind von dem Fotografen-Ehepaar Marion und Martin Assam nicht so gut gewählt und lassen keine Atmosphäre aufkommen, die den Text hätte untermalen können. Gut gewählt ist z.B. das Foto zu „Der Lendkanal“ auf Seite 91. Es hinterlässt Eindruck, weil es die Romantik einfängt. Bei den Orten bleiben der Kulturpark des Dichters France Gorše, die märchenhaften Spintik-Teiche, die Buchhandlung Heyn mit zwei Katzen und der Katzenpost und das Komponierhäuschen von Gustav Mahler im Gedächtnis. Kunst und Kultur machen Klagenfurt reizvoll, Wörthersee und Umgebung imponieren mit der Natur. Die Freizeitmöglichkeiten erscheinen aufgrund des Buches endlos. Schlösser, Burgen, Kirchen, Naturdenkmäler, dank der unterschiedlichen Facetten könnte aus einem faszinierten Leser schnell ein Gast oder Besucher werden. Ob das Jagdschloss Mageregg mit Wildpark, Werzer‘s Badehaus, Veldener Seeschlössl, Tonhof, Napoleonlinde oder die Bucht von Reifnitz, es gibt kaum ein Ausflugsziel, das im letzten Drittel dieses etwas anderen Reiseführers keine Anziehungskraft besitzt. Auch der Ausklang mit Schloss Damtschach und der Pfarrkirche von Sternberg ist gelungen. Abgerundet wird das Werk mit Kartenmaterial. Jeder Ort lässt sich anhand seiner Nummer leicht aufspüren.
Das Cover baut auf Wiedererkennungswert und Seriencharakter. Jeder Band hat eine andere Farbe und ein typisches Symbol im Titel. Wer ein Werk der Sachbuchreihe gelesen hat, wird sich auch für andere 111 Orte-Reiseführer interessieren. Gerne hätte „111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee, die man gesehen haben muss“ noch mehr persönliche Note der Autorin haben können. Empfehlenswert ist es für alle, die Klagenfurt und den Wörthersee noch kennenlernen oder ihre altbewährten Reise-Perspektiven erweitern wollen.