Es hat sich längst herumgesprochen: Sachsen-Anhalt ist eine Reise wert. Das Bundesland hat eine abwechslungsreiche Landschaft, interessante Sehenswürdigkeiten und kulturtouristische Attraktionen zu bieten - vor allem als Kernland der deutschen Geschichte kann es mit historischen Baudenkmälern von
herausragender Bedeutung punkten, z.B. dem Dessauer Bauhaus, dem Naumburger Dom oder der Quedlinburger…mehrEs hat sich längst herumgesprochen: Sachsen-Anhalt ist eine Reise wert. Das Bundesland hat eine abwechslungsreiche Landschaft, interessante Sehenswürdigkeiten und kulturtouristische Attraktionen zu bieten - vor allem als Kernland der deutschen Geschichte kann es mit historischen Baudenkmälern von herausragender Bedeutung punkten, z.B. dem Dessauer Bauhaus, dem Naumburger Dom oder der Quedlinburger Altstadt.
Neben diesen spektakulären Sehenswürdigkeiten gibt es aber auch eine ganze Reihe von Orten, die nicht so einzigartig sind, die man aber bei einem Sachsen-Anhalt-Besuch unbedingt gesehen haben sollte.
René Förder, in Sachsen-Anhalt geboren, der aber seit 1989 in Köln lebt, hat sich nun nach über zwanzig Jahren auf eine Entdeckerreise durch sein Heimatland gemacht, um solche weniger bekannten Orte für sich selbst und für den Leser zu erkunden. Und wahrlich ist der Autor abseits der ausgetretenen Touristenpfade überaus fündig geworden und hat zwischen Harz und Elbe interessante und ungewöhnliche Orte gefunden. Ob der Eulenspiegelturm in Bernburg, die Skaterbahn in Halle-Neustadt, der Elbauenpark in Mag-deburg oder das kleinste Haus in Wernigerode - es gibt in Sachsen-Anhalt zahlreiche überraschende Flecken.
Dabei besitzt Förder ein Gespür für besondere Kuriositäten wie die Milbenkäsemanufaktur in Würchwitz, die Wanderdüne bei Gommern oder die byzantinische Dorfkirche von Pretzien. Die Auswahl der 111 Orte ist vollkommen subjektiv, wie der Autor betont. Allerdings hat er sich mehr oder weniger auf einige Ballungsräume (Magdeburg, Harz, Stendal, Halle, Dessau/Wittenberg und Naumburg/Weißenfels) konzentriert.
Für jeden Ort ist eine Doppelseite reserviert. Auf der Textseite gibt der Autor, meist verpackt in kurzweilige Geschichten oder Anekdoten, Informationen zur Geschichte und zur Besonderheit des Ortes. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Örtlichkeit in ein oder zwei Farbfotos vorgestellt. Dazu gibt es eine Info-Box mit Anschrift, Öffnungszeiten, Hin-weisen zur Anfahrt und ÖPNV sowie weiteren Tipps für die eigene Besichtigung.
„111 Ort in Sachsen-Anhalt“ ist kein Reiseführer nach dem üblichen Schema, der immer die gleichen Sehenswürdigkeiten vorstellt. Hier wird der Leser vorrangig auf abwegige Sehenswürdigkeiten hingewiesen, denn die Highlights laufen ja nicht weg. Mancher (selbst ein Sachsen-Anhaltiner) wird Neues und unbekannte Kleinode entdecken, mancher wird dagegen etwas vermissen. Die 240 Seiten sind jedenfalls ein gelungener Spagat zwischen Attraktion und Unentdecktem.
Fazit: Tolle 111 Sachsen-Anhalt-Geheimtipps!
Manfred Orlick