„Generell steht sie gern auf Friedhöfen herum, doch sollte man nie in ihrem Schatten verweilen, es sei denn, man ist bereits tot. Ansonsten wächst die Lebensgefahr mit jedem Annäherungsversuch.“
(S. 62, über die Eibe)
Wer wie ich schon sehr lange Mitbewohnerin von Stubentigern ist, weiß es ja
eigentlich schon: Manche Pflanzen sind einfach böse und sollten besser nicht in Katzenreichweite…mehr„Generell steht sie gern auf Friedhöfen herum, doch sollte man nie in ihrem Schatten verweilen, es sei denn, man ist bereits tot. Ansonsten wächst die Lebensgefahr mit jedem Annäherungsversuch.“
(S. 62, über die Eibe)
Wer wie ich schon sehr lange Mitbewohnerin von Stubentigern ist, weiß es ja eigentlich schon: Manche Pflanzen sind einfach böse und sollten besser nicht in Katzenreichweite stehen – außer Katzengras kommt mir daher auch keine Pflanze auf das Fensterbrett. Dennoch hat mich dieses Buch mit seiner Zusammenstellung von Pflanzen mit Giftmörderambitionen regelrecht schockiert - finden sich dort doch auch einige meiner Lieblinge wie die Zucchini, die ich bisher für völlig harmlos hielt ...
Trotz kleiner Vorkenntnisse dank Agatha Christie konnte ich so noch viel lernen, unter anderem, dass für Katzen selbst das Trinken von Wasser aus Blumentopf-Untersetzern eine große Gefahr darstellen kann (wenn das süße Blümchen zufällig ein Ritterstern ist) ... Und dass man keine Memme ist, sondern sogar äußerst klug ist, wenn man Äpfel nicht ganz isst, sondern das Gehäuse mit den Kernen auslässt … (Es gab in meiner Kindheit tatsächlich Jungs, die anderes behaupten haben - hoffentlich leben sie noch ...)
Der Schreibstil von Klaudia Blasl ist einfach fabelhaft. Sie liefert eine Fülle von Informationen und doch haben ihre Texte einen erstaunlichen Unterhaltungswert.
Zu jeder Pflanze wird auf der linken Seite ein kurzweiliger, mit Informationen vollgepackter Text geboten und auf der rechten Seite befindet sich eine große, die ganze Seite einnehmende Abbildung des jeweiligen Pflanzenunholds, überdeckt nur von einem kleinen Infotext, der die wichtigsten Daten (Vergiftungserscheinungen etc.) zusammenfasst. Die großen Fotos kamen mir sehr gelegen, denn schließlich wuchsen in mir Zeile für Zeile das Unbehagen und der dringende Wunsch, mir die betreffenden Pflanzen genau einzuprägen, um ihnen besser aus dem Weg zu gehen ...
Man erfährt unter anderem, welche Teile der jeweiligen Pflanze gefährlich sind und unter welchen Umständen (beispielsweise ob bereits bei Berührung oder roh verzehrt oder gar „secondhand“, d. h., wenn man das Pech hat, ein Tier zu verspeisen, das zufällig gerade an dieser Pflanze geknabbert hatte …), und man kann sich über viele schaurige Anekdoten und spannende Blicke in die Geschichte freuen.
Eine unterhaltsame Lektüre, die äußerst interessant für Krimifans und Gärtner ist, aber vor allem auch ein wertvolles Nachschlagewerk sowohl für Eltern als auch für die Mitbewohner von Katzen und anderen Gefährten, die gerne von Pflanzen naschen!