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Auf alten Liedflugblättern, in Liedsammlungen, in den Aufzeichnungen der Volksliedarchive und auf historischen Tonaufnahmen ist die Praxis des Gstanzlsingens in Wien dokumentiert. Aus diesen Quellen hat Ernst Weber eine abwechslungsreiche Sammlung zusammengestellt, die nun als CD und in Buchform erschienen ist. Die CD dokumentiert in 25 historischen Schellackaufnahmen aus den Jahren 1905 bis 1932 die Gesangsstile der Interpreten der Vergangenheit.
Humorvolle bis besinnliche Vierzeiler aus den verschiedensten Sozialschichten, auf sehr unterschiedlichen Sprachniveaus: vom gepflegten
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Produktbeschreibung
Auf alten Liedflugblättern, in Liedsammlungen, in den Aufzeichnungen der Volksliedarchive und auf historischen Tonaufnahmen ist die Praxis des Gstanzlsingens in Wien dokumentiert. Aus diesen Quellen hat Ernst Weber eine abwechslungsreiche Sammlung zusammengestellt, die nun als CD und in Buchform erschienen ist. Die CD dokumentiert in 25 historischen Schellackaufnahmen aus den Jahren 1905 bis 1932 die Gesangsstile der Interpreten der Vergangenheit.

Humorvolle bis besinnliche Vierzeiler aus den verschiedensten Sozialschichten, auf sehr unterschiedlichen Sprachniveaus: vom gepflegten Wienerisch des Bürgertums bis zum Jargon der Wiener Halbwelt, vom urigen Dialekt der Wiener Umgangssprache bis zur ländlichen Mundart am Rande der Stadt und vom "Jiddeln" der jüdischen Kabarettisten bis zum "Böhmakeln" der ehemaligen Zuwanderer aus dem Norden.

Ein Blick in die musikalische Vergangenheit der Stadt zeigt, dass neben den Wienerliedern und der Schrammelmusik auch die Gstanzln im Volksmusizieren ihren Platz hatten. Scherz- und Spottgesänge sowie auch kritische Kommentare zu den aktuellen Ereignissen und Lebensumständen gehörten zum ständigen Repertoire der Volkssänger auf den Brettelbühnen, der Gesangskomiker in den Varietétheatern und der Stegreifsänger in den Heurigenensembles der Buschenschänken. Aus dem Umfeld der Stadt, den ehemaligen ländlichen Vororten und den Randgemeinden, stammen unzählige Gstanzlstrophen, die man auch aus dem alpinen Raum kennt, und die jüdische Jargonkomik der Zwischenkriegszeit fand in den Gstanzln ihren besonders originellen Ausdruck.

In Wien bedienten sich die Volkssänger des 19. Jahrhunderts immer schon dieser Form, um ihre humorvollen, spöttischen und auch zeitkritischen Aussagen zu vermitteln. Zunächst waren es die Veranstaltungssäle der Vorstadtwirtshäuser, später dann die Tingel-Tangel-Bühnen, die Vergnügungs-Etablissements, Singspielhallen und Varietétheater, indenen die Volkssänger, die Lokalsängerinnen, Brettlprimadonnen, Gesangskomiker oder Vortragssoubretten ihre Lieder, Duette, Couplets und Gstanzln vortrugen. Die Gstanzln hatten auch in den Volksstücken der Wiener Theaterbühnen ihren traditionellen Platz. Die Volksmusikensembles der Heurigenlokale in den Vororten hatten schließlich neben den instrumentalen Ländlern, Tänzen und Märschen auch sehr publikumswirksame Gesangseinlagen anzubieten. Zu den Duettisten, Jodlern oder Walzersängern gab es meist auch einen Stegreifsänger oder einen Heurigenkomiker, zu dessen Repertoire auch selbst erfundene oder überlieferte Gstanzln zählten.