Der Band enthält in 8 Abteilungen ca. 184 Schriften. Zunächst bestimmt der Tod von Kurfürst Ernst August im Februar 1698 die dynastische Politik: Leibniz verfasst eine umfangreiche biographische Würdigung. Das Welfenhaus wird nun jedoch von der Nachfolgeregelung erschüttert. Die jüngeren Brüder des neuen Kurfürsten wehren sich gegen die testamentarisch etablierte Primogeniturordnung, zu deren Befürwortern Leibniz gehört. Weiterhin kämpft er mit publizistischen Mitteln um die diplomatische Anerkennung der Neunten Kur. Das ökumenische Gespräch mit der katholischen Seite kommt 1697/98 wieder in Gang, aber der Schwerpunkt der kirchenpolitischen Aktivitäten liegt auf den Verhandlungen über eine Union der evangelischen Kirchen. Mit dem "Unvorgreifflichen Bedencken" antworten Leibniz und G. W. Molanus auf den Berliner Hofprediger D. E. Jablonski. Bisher lag diese Schrift nur in Auszügen gedruckt vor, jetzt wird sie in zwei Fassungen ediert, deren Vergleich neues Licht auf Leibniz' ökumenisches Konzept wirft. Auf Russland und China richtet Leibniz weiterhin seine Aufmerksamkeit. Daneben interessiert er sich für den Torfabbau und entwickelt Pläne gegen die Teuerung der Lebensmittel. Wichtige familiäre Ereignisse im Welfenhaus begleitet er mit Gedichten. Als subtiler Beobachter der Gelehrtenrepublik kommentiert er ihre Leistungen, aber auch ihren Klatsch.
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