"John Fantes Romane gehören zum Besten, was die amerikanische Literatur je hervorgebracht hat." Charles Bukowski Ein Kultautor und sein vergessener Roman werden wiederentdeckt. Erstmals kann die Geschichte des Dominic Molise in angemessener Übersetzung gelesen werden, durch Alex Capus in den richtigen Sound gebracht. Es ist die Geschichte eines persönlichen und eines Klassenkampfes in der Zeit der großen Wirtschaftskrise: Ein bewegender und komischer Roman über die Jugend und ihre Auflösung im Erwachsenenleben. "Solche literarischen Figuren gibt es so selten, ich werde die nicht mehr vergessen." Maxim Biller, Das literarische Quartett "John Fante ist einer der ganz großen West-Coast-Autoren - italienische Leidenschaft gepaart mit californischer Coolness." Alex Capus
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.11.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Der göttliche
Wurfarm
Dominic Molise ist ein halbstarker Träumer. Um seiner armen Einwandererfamilie und dem verschneiten Ort in den Rocky Mountains zu entkommen, will er der beste Pitcher der Baseballliga werden. „Ich hatte einen Ausweg, ein Geschenk Gottes – ich hatte den Arm“, stellt er schwärmerisch fest. Während die Mutter alle Hoffnung in die Jungfrau Maria und der Vater ins Glücksspiel legt, pflegt Dominic seinen Wurfarm wie ein religiöses Kleinod. „Der Arm“ ist das Ersatzego des 17-jährigen und gibt ihm Selbstvertrauen und Durchsetzungswillen. Doch bekommt er nicht einmal das Geld zusammen, um zum Probetraining bei den Chicago Cubs zu fahren. Anfang der Sechziger geschrieben, aber erst 1985 posthum veröffentlicht, lässt der lang vergessene John Fante sein Alter Ego in diesem autobiografisch gefärbten Roman von einer Jugend während der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre erzählen. Im leichten und zugleich großkotzigen Slang der Rebellion protokolliert er die unerwiderte Liebe zur schönen Dorothy und der ungleichen Freundschaft mit dem reichen Kenny. Selten wurde die Verklärung des American Dream so herzzerreißend schön gefeiert und demoliert. SOFIA GLASL
John Fante: 1933 war ein schlimmes Jahr. Aus dem Englischen von Alex Capus. Aufbau Verlag, Berlin 2017.144 Seiten,
10 Euro.
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Der göttliche
Wurfarm
Dominic Molise ist ein halbstarker Träumer. Um seiner armen Einwandererfamilie und dem verschneiten Ort in den Rocky Mountains zu entkommen, will er der beste Pitcher der Baseballliga werden. „Ich hatte einen Ausweg, ein Geschenk Gottes – ich hatte den Arm“, stellt er schwärmerisch fest. Während die Mutter alle Hoffnung in die Jungfrau Maria und der Vater ins Glücksspiel legt, pflegt Dominic seinen Wurfarm wie ein religiöses Kleinod. „Der Arm“ ist das Ersatzego des 17-jährigen und gibt ihm Selbstvertrauen und Durchsetzungswillen. Doch bekommt er nicht einmal das Geld zusammen, um zum Probetraining bei den Chicago Cubs zu fahren. Anfang der Sechziger geschrieben, aber erst 1985 posthum veröffentlicht, lässt der lang vergessene John Fante sein Alter Ego in diesem autobiografisch gefärbten Roman von einer Jugend während der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre erzählen. Im leichten und zugleich großkotzigen Slang der Rebellion protokolliert er die unerwiderte Liebe zur schönen Dorothy und der ungleichen Freundschaft mit dem reichen Kenny. Selten wurde die Verklärung des American Dream so herzzerreißend schön gefeiert und demoliert. SOFIA GLASL
John Fante: 1933 war ein schlimmes Jahr. Aus dem Englischen von Alex Capus. Aufbau Verlag, Berlin 2017.144 Seiten,
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» Ein wunderbarer, zugleich witziger und anrührender Roman über das Erwachsenwerden, die Sehnsucht und die normative Kraft des Sozialen. « ZEIT online 20180709