Welche Haltung nahm die EKD zu den deutschen Kriegsverbrechern und den gegen sie im Ausland geführten Prozessen ein? Wie ging sie um mit Beamten der ehemaligen Deutschen Evangelischen Kirche (DEK)? Wie verhielt sie sich gegenüber der Teilung Deutschlands? Die Edition der Protokolle der neun Sitzungen des Rates der EKD aus dem Jahr 1950 bietet mit einer ausführlichen Kommentierung einen Einblick in die vom Rat debattierten Themen. Sie dokumentiert den Versuch, das Verhältnis zwischen Kirche und Staat sowie die Position der Evangelischen Kirche innerhalb der bundesdeutschen Gesellschaft insgesamt zu bestimmen. Neben konfessionellen Spannungen zeigen sich hier auch die politischen Differenzen, die das Selbstverständnis der EKD als geschlossen agierende Vertreterin des deutschen Protestantismus erschwerten.
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