Die erste Große Koalition sah sich 1968 mit heftigen, überwiegend studentischen Protesten gegen die trotzdem verabschiedete Notstandsverfassung, den Vietnamkrieg und den Bildungsnotstand konfrontiert. Die Einführung der Pass- und Visumpflicht durch die DDR im innerdeutschen und Berlin-Verkehr und das militärische Eingreifen der Sowjetunion in der Tschechoslowakei belasteten die auf Entspannung ausgerichtete Deutschland- und Ostpolitik sowie die Sicherheits- und Bündnispolitik. Neben Fragen der bevorstehenden Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags und einer künftigen politischen Erweiterung der Europäischen Gemeinschaften beriet das Kabinett über innenpolitisch bedeutende Reformvorhaben in der Rechts-, Finanz-, Verkehrs- und Agrarpolitik sowie über die erstmaligen Berichte der Bundesregierung zur Lage der Familien und zur elektronischen Datenverarbeitung.
Das Jahr 1968 steht für die heftigen Studentenproteste gegen die Notstandsverfassung, den Vietnamkrieg und den Bildungsnotstand. Die Einführung der Pass- und Visumpflicht für Westdeutsche in der DDR ebenso wie die gewaltsame Beendigung des "Prager Frühlings" bedeuteten außerdem einen herben Rückschlag für die auf Entspannung ausgerichtete Deutschland- und Ostpolitik.
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Das Jahr 1968 steht für die heftigen Studentenproteste gegen die Notstandsverfassung, den Vietnamkrieg und den Bildungsnotstand. Die Einführung der Pass- und Visumpflicht für Westdeutsche in der DDR ebenso wie die gewaltsame Beendigung des "Prager Frühlings" bedeuteten außerdem einen herben Rückschlag für die auf Entspannung ausgerichtete Deutschland- und Ostpolitik.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rainer Blasius schwelgt in diesem neuesten Band der Kabinettsprotokolle der Bundesregierung über 44 Sitzungen zwischen dem 10. Januar und dem 18. Dezember des Jahres 1968. Es geht um terminologische Fragen (außerparlamentarische Opposition oder antidemokratische Kräfte?), die Genfer Abrüstungskonferenz, Zollunion, Warschauer Pakt in der Tschechoslowakei oder, wie Blasius anmerkt, so aktuelle Themen, wie die Diskussion eines Verbots der NPD. Die Arbeit der Herausgeber lobt Blasius ausdrücklich in Bezug auf die enthaltenen Sacherläuterungen, die biografischen Angaben sowie die Zeittafel und die Indices.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der neueste Band der Kabinettsprotokolle über 44 Sitzungen ... spiegelt das Jahr 1968 durch eine umfassende Erschließung der Bearbeiterinnen ... wider: vertiefende Sacherläuterungen, ausführliche biographische Angaben zu 'regelmäßigen Teilnehmern' ... und 'sonstigen Teilnehmern, Gästen', schließlich Zeittafel sowie Personen-, Sach- und Ortsindex. Die Themenvielfalt beeindruckt: neben Großereignissen wie Genfer Abrüstungskonferenz, Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bonn und Belgrad, parlamentarische Verabschiedung der Notstandsverfassung, Zollunion innerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Intervention des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und Nichtverbreitung von Kernwaffen viele vergessene Ereignisse und Probleme, die nach wie vor aktuell sind, so die Frage eines Verbots der 1964 gegründeten NPD..." Rainer Blasius in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.2.2012