Der Umbruch von 1989 als zeitgeschichtlicher Endpunkt und Auftakt einer hoffnungsvollen wie problembelasteten Entwicklung der Gegenwart.Angesichts des unerwarteten Zusammenbruchs der staatssozialistischen Regime in Mittel- und Osteuropa stand die Chiffre »1989« lange Zeit für das Wunder einer weitgehend gewaltlosen Revolution, mit der die Tür zu einem Zeitalter des Friedens und der Freiheit aufgestoßen wurde. 30 Jahre später hingegen tritt immer deutlicher zutage: Der demokratische Aufbruch hat zwar politische und ökonomische Veränderungen in Ost(mittel)europa bewirkt. Doch langfristig wurden…mehr
Der Umbruch von 1989 als zeitgeschichtlicher Endpunkt und Auftakt einer hoffnungsvollen wie problembelasteten Entwicklung der Gegenwart.Angesichts des unerwarteten Zusammenbruchs der staatssozialistischen Regime in Mittel- und Osteuropa stand die Chiffre »1989« lange Zeit für das Wunder einer weitgehend gewaltlosen Revolution, mit der die Tür zu einem Zeitalter des Friedens und der Freiheit aufgestoßen wurde. 30 Jahre später hingegen tritt immer deutlicher zutage: Der demokratische Aufbruch hat zwar politische und ökonomische Veränderungen in Ost(mittel)europa bewirkt. Doch langfristig wurden auch Entwicklungen in Gang gesetzt, die die moralischen Werte und politischen Ziele von damals wieder in Frage stellten und unerwartete Kontinuitäten offenbarten. Der Umbruch von 1989 bedeutet eben nicht nur den Endpunkt eines durch die Auseinandersetzung um Diktatur und Demokratie geprägten 20. Jahrhunderts. Er präsentiert sich rückblickend auch als Auftakt einer problembeladenen Entwicklung der Gegenwart, deren Ursachen weit hinter 1989 zurückreichen.Mit Beiträgen von Jan C. Behrends, Peter Brandt, Jutta Braun, Astrid M. Kirchhof, Martin Sabrow, Gerhard Sälter, Anja Schröter, Dieter Segert, Tilmann Siebeneichner, Nenad Stefanov, André Steiner, Jochen Töpfer, Mandy Tröger, Matthias Warstat und Peter Ulrich Weiß.
Martin Sabrow, geb. 1954, emeritierter Professor für Neueste und Zeitgeschichte an der Humboldt Universität Berlin sowie von 2004 bis 2021 Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam.Veröffentlichungen u. a.: Zeitgeschichte schreiben. Von der Verständigung über die Vergangenheit in der Gegenwart, Göttingen 2014; Erich Honecker. Das Leben davor. 1912-1914. München 2016; (zus. mit Matthias Berg, Olaf Blaschke, Jens Thiel und Krijn Thijs); Die versammelte Zunft. Historikerverband und Historikertage 1893-2000. Zwei Bände, Göttingen 2018; Der Rathenaumord und die deutsche Gegenrevolution (2022); Träger des Golo-Mann-Preises für Geschichtsschreibung.
Tilmann Siebeneichner, geb. 1976, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte an der Humboldt Universität zu Berlin. Forschungen zur Geschichte der DDR, zur Generationengeschichte und zur Wahrnehmung des Weltraums im 20. Jahrhundert. Publikationen u.a.: Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR, Köln/Weimar/Wien 2014; (Hg. mit Alexander C.T. Geppert), Berliner Welträume im 20. Jahrhundert (Themenheft der Technikgeschichte), Baden-Baden 2017.
Peter Ulrich Weiß, geb. 1970, ist Historiker und Autor zahlreicher Publikationen zur deutschen und südosteuropäischen Zeitgeschichte.Veröffentlichungen u. a.: Deutsche Zentralarchive in den Systemumbrüchen nach 1933 und 1945 (2022); 1989 - Eine Epochenzäsur? (Mithg., 2020); Das 20. Jahrhundert vermessen. Signaturen eines vergangenen Zeitalters (Mithg., 2017).
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