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Von Vertrauen und Verantwortung. Von Sehnsüchten und Sorgen, Risiken und Ängsten. Von Herausforderungen, Erfolgen und einer gemeinsamen Leidenschaft für die hohen Berge: Mit beeindruckender Offenheit erzählt das Bergsteigerpaar Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits von seinen sportlichen wie privaten Herausforderungen. Ein sehr persönlicher, herausragend bebilderter Band über die Gipfel und Täler des Lebens und die Achttausender dieser Welt.

Produktbeschreibung
Von Vertrauen und Verantwortung. Von Sehnsüchten und Sorgen, Risiken und Ängsten. Von Herausforderungen, Erfolgen und einer gemeinsamen Leidenschaft für die hohen Berge: Mit beeindruckender Offenheit erzählt das Bergsteigerpaar Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits von seinen sportlichen wie privaten Herausforderungen. Ein sehr persönlicher, herausragend bebilderter Band über die Gipfel und Täler des Lebens und die Achttausender dieser Welt.
Autorenporträt
Gerlinde Kaltenbrunner, 1970 in Kirchdorf/Krems geboren, entdeckte schon als Kind ihre Leidenschaft für die Berge. Mit dreiundzwanzig stand sie auf ihrem ersten Gipfel über 8000 Meter, dem Broad-Peak-Vorgipfel. Ihre Ausbildung als Krankenschwester kam ihr im Gebirge immer wieder zugute. Sie lebt mit Ralf Duijmovits im badischen Bühlertal.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2012

Dünne Luft
Die Zahl der Menschen, die einen Achttausender besteigen, wächst. Und damit die Vielfalt der Berichte
VON STEFAN FISCHER
Der menschliche Körper, schreibt Hans Kammerlander, „mag das alles nicht“: Einen Achttausender besteigen, bei Eiseskälte und in dünner Luft. Entsprechend sende er eindeutige Signale aus. „Doch der Geist ist zu geschwächt, das Hirn zu vernebelt und der Wille vielleicht nicht mehr stark genug, um die vielen Anzeichen auch als Warnung zu verstehen.“ Der 55-jährige Südtiroler weiß, worüber er da spricht, er war an allen 14 Achttausendern, von den meisten hat er den Gipfel erreicht.
  Die Achttausender üben nach wie vor eine riesige Faszination auf Bergsteiger aus, auch wenn auf ihnen kaum noch Pionierleistungen zu vollbringen sind. Desto mehr stellt sich jedoch die Frage nach den Gründen für eine Besteigung. Einige neue Bücher, die sich alle mit den Bergregionen oberhalb von 8000 Metern befassen, geben darauf – in Ansätzen – Antworten. Es geht stets um Herausforderungen und um Augenblicke eines großen Glücksempfindens, einer tiefen Zufriedenheit. Und nicht vordergründig um einen Eintrag in die alpinen Geschichtsbücher. Der ist Hans Kammerlander ohnehin genauso sicher wie Ueli Steck, Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits.
  Die beiden Bildbände „Zurück nach Morgen“ von Kammerlander und „2 x 14 Achttausender“ des Ehepaars Kaltenbrunner/ Dujmovits sind vorläufige Bilanzen. Auch Ralf Dujmovits ist inzwischen 50 Jahre alt, wie bei Kammerlander ist die Zeit des größten Leistungsvermögens vorbei. Sie und womöglich auch Gerlinde Kaltenbrunner werden vielleicht nicht noch einmal auf dem Gipfel eines Achttausenders stehen, sie sind am Übergang ins Veteranenstadium, was diese spezielle Ausprägung des Bergsteigens betrifft. Mit der Reife und Gelassenheit, die ihnen inzwischen zu eigen ist, charakterisieren sie eine Welt und ein Milieu, zu denen nur wenige Zutritt haben.
  Viel Demut schwingt bei diesem Trio mit. Sie wissen, dass sie ihr Überleben auch dem schieren Glück verdanken. Das deutet Hans Kammerlander bereits an in dem obigen Zitat: Dass man in dieser extremen Höhe nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, sie manchmal gar nicht treffen kann. Dass es dieses Paradox gibt: Körper und Geist sind zu träge und machen gerade deshalb weiter. Weil sie just darauf programmiert sind und die Kraft für eine Änderung der Pläne nicht genügt. Und manch einer ist auf einem Achttausender gestorben, ohne einen Fehler gemacht zu haben.
  Sie waren am Anfang ihrer Karriere alle übermütig, haben sich zu viel zugemutet – und ihre Ziele dennoch erreicht. Ueli Stecks Erzählband „8000+“ ist dafür ein gutes Beispiel. Der Mittdreißiger wirkt in seinen Schilderungen mutiger, auch fahrlässiger als die älteren Kollegen. Doch auch bei ihm findet sich nicht die großmäulige Heldenprosa älterer Bergsteigerschilderungen. Über Schwächen, Unsicherheiten und die eigenen Grenzen schreiben zu können, macht diese neuen Bücher lesens- und betrachtenswert, auch wenn Steck sich zu sehr im Klein-Klein von Materialtransporten und einzelnen Seillängen bewegt. Allen drei Titeln ist zu eigen, dass sie nicht auf die eigenen Unternehmungen fokussieren, sondern die Verhältnisse auf den Achttausendern schildern. Keine Gruppe ist heutzutage alleine dort unterwegs. Immer sind auch andere da; das hat Auswirkungen auf die Logistik, die Umsicht des Einzelnen, die Kameradschaft.
  Einen Kontrast zu diesen Schilderungen aus Gegenwart und jüngerer Vergangenheit bildet Charlie Buffets Band über Jules Jacot Guillarmod. Der Schweizer hat Anfang des 20. Jahrhunderts an zwei Himalaya-Expeditionen teilgenommen. Seine Fotografien dokumentieren die Pionierzeit des Bergsteigens im höchsten Gebirge der Welt. Und eine Mentalität, die stark abweicht von der heutiger Höhenbergsteiger.
  
Charlie Buffet: Jules Jacot Guillarmod – Pionier am K 2. Entdecker und Fotograf im Himalaya 1902-1905. Aus dem Französischen von Ruedi Meier. AS Verlag, Zürich 2012. 152 Seiten, 43,90 Euro.
Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits : 2 x 14 Achttausender. Bruckmann Verlag, München 2012. 160 Seiten, 39,95 Euro.
Hans Kammerlander : Zurück nach Morgen. Augenblicke an den 14 Achttausendern. Malik Verlag, München 2012. 340 Seiten, 39,99 Euro.
Ueli Steck : 8000+. Aufbruch in die Todeszone. Malik Verlag, München 2012. 254 Seiten, 19,99 Euro.
Über Schwächen und die
eigenen Grenzen zu schreiben,
ist eine der größten Leistungen
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