Fast ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem David Bowman, Kommandant des Raumschiffes Discovery, bei seiner Mission zum außerirdischen Monolithen auf dem Jupitermond Japetus spurlos verschwunden ist. Noch immer schwebt die Discovery verlassen um den Trabanten des größten Planeten und trägt die
Geheimnisse über die Ursache des Scheiterns der ersten Japetus-Mission in sich. Daher beschließen die…mehrFast ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem David Bowman, Kommandant des Raumschiffes Discovery, bei seiner Mission zum außerirdischen Monolithen auf dem Jupitermond Japetus spurlos verschwunden ist. Noch immer schwebt die Discovery verlassen um den Trabanten des größten Planeten und trägt die Geheimnisse über die Ursache des Scheiterns der ersten Japetus-Mission in sich. Daher beschließen die Amerikaner, eine zweiten Flug zu dem Begleiter des Jupiters vorzubereiten, um sowohl die Discovery als auch den seltsamen Monolithen noch einmal unter die Lupe zunehmen. Doch Gravitationskräfte von Japetus und Jupiter drohen das Schiff des verschwundenen Bowmans zu zerreißen, weshalb die Zeit drängt und man sich zur Zusammenarbeit mit der Sowjetunion entschließt. So begibt sich im Jahre 2010 das Raumschiff Leonov mit einer amerikanisch-sowjetischen Besatzung in Richtung Discovery. Aber schon bald überstürzen sich die Ereignisse: eine chinesische Konkurrenzmission überholt die Leonov bei dem Wettlauf zum Japetus, findet aber bei einer Zwischenladung auf dem Mond Europa ein grausames Ende. Schließlich gelangen die Amerikaner und Sowjets in die Nähe des Monolithen und der Discovery, doch dem Leonov-Besatzungsmitglied Heywood Floyd erscheint der Geist David Bowmanns. Das spirituelle Wesen fordert ihn auf, dass System des Jupiters und seiner Monde binnen 15 Tagen zu verlassen, und spricht von einer tödlichen Gefahr. Doch innerhalb dieses engen Zeitfensters kann sich die Leonov nicht von der unglaublichen Anziehung des roten Riesenplaneten befreien. Ein nervenzerfetzender Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn was die Außerirdischen, die wie Götter das ganze Universum steuern, mit dem Jupiter vorhaben, liegt über den Vorstellungskräften aller Menschen …
Mit „Odyssee 2010- das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen“ setzt Clarke auf einzigartige Weise die Geschichte von „2001- Odyssee im Weltraum“ fort, wobei er sich interessanterweise nicht auf die Handlungen in seinen eigenen Roman, sondern stattdessen auf die zum Teil deutlich abweichenden Ereignisse der Verfilmung durch Steven Kubrick bezieht. Aufgrund von Clarkes detaillierten akademischen Wissen über Physik und Astronomie, in Kombination mit seinem unglaublichen Vorstellungsvermögen, überstahlen seine Werke bei weitem alle anderen Bücher des Science Fiktion. In „Odyssee 2010- das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen“ überzeugt er durch eine wunderbar konstruierte, zauberhaft und doch realistisch wirkende Handlung, bei der wirklich jede einzelne Kleinigkeit stimmt. Besonders die technischen Details hat sich Clarke mit einer unglaublichen Erfindungsgabe ausgedacht, die in der gesamten literarischen Welt ihresgleichen sucht.
Natürlich kommt auch der ethische Aspekt nicht zu kurz: mitten in der Zeit des kalten Krieges veröffentlichte Clarke ein Buch, indem sich Sowjets und Amerikaner gemeinsam zu einem außerirdischen Objekt in der Nähe des Jupiters begeben. Dabei liefert Clarke ein exzellentes Beispiel, wie durch Zusammenarbeit und die Bereitschaft für gegenseitiges Verständnis die Eskalation eines militärischen Konflikts abgewendet werden kann. Im Gegensatz dazu steht der chinesische Alleingang, dem ein Ungeheuer aus den Tiefen des Eismeeres auf dem Mond Europa ein schreckliches Ende bereitet.
Eine wunderbare Fortsetzung zu „2001- Odyssee im Weltraum“, die den auf sie gesetzten hohen Anforderungen in weit mehr als vollem Maße gerecht wird.