Der Psychothriller "21 Tage" von Ann-Kristin Gelder, der am 15. November im Goldmann-Verlag erschienen ist, hat mir spannende, packende und atemberaubende Lesestunden beschert. Mir haben die 352 Seiten purer Nervenkitzel unheimlich gut gefallen. Schnell wurde klar, dass ein anonymer Verfasser Louisa
wegen eines Jugendstreiches, der in ihrer Schulzeit außer Kontrolle geraten ist, mit…mehrDer Psychothriller "21 Tage" von Ann-Kristin Gelder, der am 15. November im Goldmann-Verlag erschienen ist, hat mir spannende, packende und atemberaubende Lesestunden beschert. Mir haben die 352 Seiten purer Nervenkitzel unheimlich gut gefallen. Schnell wurde klar, dass ein anonymer Verfasser Louisa wegen eines Jugendstreiches, der in ihrer Schulzeit außer Kontrolle geraten ist, mit angsteinflößenden E-Mails in Angst und Schrecken versetzt. Auch von diesem Jugendstreich, für den sie ihn damals hielt und längst in ihre hinterste Ecke verdrängt hat, erhielt ich relativ schnell eine grobe Zusammenfassung. Mit den aktuellen Geschehnissen kommt plötzlich auch Reue auf, die ihr jedoch nichts mehr bringt. Mir hat dieser nervenzerreißende Rachefeldzug unheimlich gut gefallen. Denn ab der ersten Mail ist sich Louisa in ihrem abgelegenen Haus nicht mehr sicher. Sie ist komplett gefangen und ausgeliefert in einem Spiel aus Rache und Wahnsinn. Ich konnte ihre Emotionen, besonders ihre Angst beim Lesen sehr deutlich spüren. Je tiefer ich in die Handlung eingetaucht bin, desto unsicherer wurde ich mir wegen dem Verhalten des Nervenbündels. Stellenweise war ich mir selbst nicht mehr sicher, ob Louisa in einer grausamen Realität lebt oder ob der Wahn sie beschlagnahmt hat.
Ich wurde regelmäßig zum mitspekulieren angeregt, denn in diesem perfiden Psychospiel war von Anfang an klar, dass die Vergangenheit noch nicht mit Louisa abgeschlossen hat. Sie kontaktiert ihre ehemalige Clique, um dem Verfasser auf die Spur zu kommen. Doch alle infrage kommenden Personen leben nicht mehr, weshalb sie sich einer ehemaligen Mitbewohnerin ihres verstorbenen Jugendfreundes anvertraut. Da sie sich bei ihr endlich ernst genommen fühlt, schüttet sie der fremden Person ihr Herz aus und gibt Details der verstörenden E-Mails preis. Auch gibt sie ihr Vorhaben nicht auf, weiter hinter die Wahrheit zu kommen. Als sich Tag Zero nähert, verliert sie immer mehr die Kontrolle über sich, denn die Horrorkurzgeschichten aus den E-Mails haben ihre Tage in komplette Angst, Schrecken und Isolation versetzt. Deshalb ist sie sich sicher, dass am Tag Zero ihr letztes Stündlein geschlagen hat. Noch dazu vertraut sie sich den falschen Menschen an und erlebt einen Alptraum, den sie sich selbst mit ausgedacht hat.
Es wird aus Louisas' Perspektive geschrieben, sodass ich ihre Angst und Panik deutlich miterleben konnte. Zwischendurch werden die E-Mails, die mit "Der Tod fand Louisa um Mitternacht…" beginnen, eingeblendet. Diese haben ihr auf eine perfide Art verdeutlicht, dass sie noch einiges zu überleben hat, bis Tag Zero an der Reihe ist. Der letzte Tag des Countdowns ergab ein rasantes und spannendes Finale mit einer unvorhersehbaren Wendung, die mich richtig überrascht hat. Bei dem Verfasser hatte ich kurz davor einen Verdacht, um wem es sich handeln könnte. Dieser hat sich jedoch nicht bestätigt. Es wurden geschickt kleine und unscheinbare Fährten aufgestellt, bei einer Eieruhr wurde ich dann skeptisch. Obwohl ich dem Täter halb auf der Spur war, kam es dann doch anders als erwartet. Die durchgängig düstere und unheimliche Atmosphäre ist der Autorin hervorragend gelungen, abends gelesen kann sich der Inhalt dieses Thrillers zu einer schaurigen Horrorgeschichte entwickeln.
Ann-Kristin Gelder hat es geschafft, eine unerträgliche Spannung aufzubauen, die bis zum Schluss angehalten hat. Vor allem wurde mein Bangen mit Louisa mit der Zeit immer intensiver, am liebsten hätte ich ihr während des Lesens meine Meinung zugeschrien und ihr geholfen, aus diesem Spiel herauszukommen. Da ihr Nervenkostüm in den hier beschriebenen Extremsituationen immer dünner wurde, wurde sie in ihren Handlungen auch nachlässiger. Deshalb musste sie auf diesem Weg spüren, dass es dem psychopathischen Verfasser mit seinem Psychospiel sehr ernst ist und das Weglaufen keine Option ist. Das waren so Situationen, da ist mir regelmäßig ein Schauer über den Rücken gelaufen. Der Plot ist fesselnd und gut durc