Seibold stellt in seinem Buch 62 Freundschaftsalben vor, die während eines Zeitraums von etwa 250 Jahren (Mitte 16. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhundert) geführt wurden. Anhand dieser Beispiele wird versucht, die Gesetzmäßigkeiten, welche der Stammbuchpraxis zugrunde liegen, darzustellen. Das findet seinen Niederschlag vor allem in einer Untersuchung des Beziehungsgeflechts zwischen den Eignern der Bücher und den Personen, welche von ihnen um Widmungen gebeten wurden, bis hin zu einer Würdigung der technisch-materiellen und organisatorischen Rahmenbedingungen. Die Niederschriften wurden häufig ergänzt um Zeichnungen, welche zumeist in Gouachetechnik ausgeführt wurden. Hier gelangen Wappen, Alltagsgeschehen, Allegorisches und Mythologisches zur Abbildung, womit auch die Frage nach den ausführenden Künstlern virulent ist.Damit wird der Horizont der Stammbuchforschung anhand neuer Erfahrungsobjekte erweitert, bis hin zu einer Quellenanalyse.
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