Die friedliche "Wiedervereinigung" Deutschlands ist ein einzigartiges Ereignis in der deutschen Geschichte. "Wir erleben eine der sehr seltenen historischen Phasen, in denen wirklich etwas zum Guten verändert werden kann", sagt Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 3. Oktober 1990. "Trotz der eindrucksvollen Erfolge beim Zusammenwachsen Deutschlands stellt der Stand der deutschen Einheit nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zufrieden", konstatiert Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, heute. Der Historiker und Publizist Kai-Axel Aanderud beschreibt den unerwartet steinigen Weg zur "Vollendung der Einheit". Bis heute gibt es kein Dax-Unternehmen im Osten. "Wenn wir in dem Tempo weitermachen, ist die wirtschaftliche Einheit erst 2081 erzielt", warnt Linke-Politiker Dietmar Bart-sch. Doch Aanderud schildert auch Erfolge. "Zukunftstreiber im Osten sind Humankapital, Kreativität und Weltoffenheit", betont der Hallenser Wirtschaftsforscher OliverHoltemöller. Sachsens Universitäten machen es vor: Nur Berlin ist bei ausländischen Studenten beliebter. Eine Generation ist in der Einheit in Freiheit bereits groß geworden, kennt die Teilung nur vom Hörensagen. Primär ihr möchte Aanderud mit diesem Buch die notwendigen Fakten an die Hand geben, denn nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.
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