Zusammen mit Inge Scholl, Schwester von Hans und Sophie Scholl, die als Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" 1943 hingerichtet wurden, konzipierte Otl Aicher die Ulmer Volkshochschule, die am 24. April 1946 eröffnet wurde. Bald darauf begann Aicher die Gestaltung ihres Erscheinungsbildes mit speziellen Plakaten. Für die weltanschaulich prägenden Kernveranstaltungen, die als "Donnerstagsvorträge" bekannt wurden, schuf er hochformatige, für die Kurse quadratische Plakate. Die Inhalte werden durch Formen, Farben und Lettern in visuelle Kommunikation umgesetzt. Welche dieser Gestaltungsmittel in welcher Weise eingesetzt wurden, zeigen Aichers Plakate bis zum Jahre 1960, in dem er diesen Teil seiner Arbeit an andere weitergab. So werden z.B. eigene Schriftentwürfe durch typografische Gestaltung und figürliche Elemente durch abstrakte geometrische Formen abgelöst. Das Buch zeigt, wie Formen und Farben verwendet werden, um bestimmte Inhalte zu kodieren und ist insofern ein e kleine, aber praktische Grammatik der grafischen Plakatgestaltung. Der Autor, der Aichers Entwicklung über einige Zeit hin selbst begleitet hat, zunächst als Studierender, dann als Mitarbeiter und Koautor, gibt Einblicke und Erfahrungen aus dem Entstehungsprozess der Plakate weiter. Er hat Aichers Plakate für die Ulmer Volkshochschule so vollständig wie möglich zusammengestellt, datiert und erläutert. Er benennt die Einflüsse, welche das Schaffen von Otl Aicher mit geprägt haben und gibt Erkenntnisse zum Verständnis der Wirkungsweise und Komposition der Plakate weiter.
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