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2 Kundenbewertungen

Ein radikales Gedankenexperiment
Man braucht nur 33 Cent täglich, um das Leben eines afrikanischen Kindes zu retten. Als der Erzähler der Geschichte das erfährt, beschließt er zu handeln: Er will Verantwortung übernehmen, verkauft die Hälfte seiner Sachen und will helfen. Dafür nimmt er sich - wie Robin Hood - auch von denen, die zu viel haben. Er plündert das Bankkonto seines Vaters und stiehlt schließlich gezielt. Mit seiner Freundin und einem Kühllaster voller Lebensmittel bricht er gen Afrika auf.

Produktbeschreibung
Ein radikales Gedankenexperiment

Man braucht nur 33 Cent täglich, um das Leben eines afrikanischen Kindes zu retten. Als der Erzähler der Geschichte das erfährt, beschließt er zu handeln: Er will Verantwortung übernehmen, verkauft die Hälfte seiner Sachen und will helfen. Dafür nimmt er sich - wie Robin Hood - auch von denen, die zu viel haben. Er plündert das Bankkonto seines Vaters und stiehlt schließlich gezielt. Mit seiner Freundin und einem Kühllaster voller Lebensmittel bricht er gen Afrika auf.
Autorenporträt
Jensen, Louis
Louis Jensen, 1943 geboren, gelernter Architekt und Stadtplaner, ist seit 1993 freier Schriftsteller. Er schreibt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sein Werk wurde mit allen wichtigen dänischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Dänemark, in der Nähe von Århus.
Rezensionen
"Es ist ein Meisterwerk."
Luca Deutschländer, Magdeburger Volksstimme 25.03.2015

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Tief getroffen von der Ungerechtigkeit in der Welt, ist der 14-jährige Protagonist zu Vielem bereit, fasst Angelika Overath die Handlung von Louis Jensens Jugendbuch "33 Cent - um ein Leben zu retten" zusammen: Er geht während der Schulzeit arbeiten, stiehlt und bricht schließlich sogar mit einem Wagen voller Lebensmittel nach Marokko auf, wo die euphorisch begonnene Geschichte eine ernste Wendung nimmt. "Das Buch will und wird aufrütteln", da ist sich die Rezensentin sicher. Allerdings findet sie schade, dass es manchmal oberflächlich bleibt und unlogische Erzählmomente hat. So hätte sie sich gewünscht, dass Jensen die Frage nach der Gleichgültigkeit gegenüber der Armut im Nachbarkontinent noch weiter vertieft. Ihr Vorwurf, dass der Protagonist zu sehr aus dem Bauchgefühl handle und zu wenig die dafür verantwortlichen Strukturen hinterfrage, ist allerdings ein recht hoher Anspruch an einen Pubertierenden.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2013

IM DOPPELPACK
Mit dem Kühlwagen
nach Afrika
Ein Junge engagiert sich und wird radikal
Der namenlose Ich-Erzähler sieht im Fernsehen Kinder, „die wie Skelette aussehen“ und ist schockiert. In einer Broschüre liest er, dass 33 Cent pro Tag reichen, um ein Kind in Afrika am Leben zu erhalten. Der 14-Jährige beschließt, etwas zu tun. Ab sofort geht er nur noch jeden zweiten Tag in die Schule, um an den übrigen Tagen in einem Supermarkt zu arbeiten. Natürlich kriegt er deswegen Ärger mit seinen Eltern. Er lässt sich davon nicht beeindrucken und stiehlt sogar wertvolle Kleidungsstücke aus Geschäften, um sie weiterzuverkaufen. Außerdem zweigt er heimlich Geld vom Konto seines Vaters ab. Der Junge stellt sich geschickt an und fliegt nicht auf. Zusammen mit seiner Freundin Anne stellt er sich aber auch mit einer Büchse in die Fußgängerzone, um Spenden zu sammeln. Die Einnahmen bringt er regelmäßig zum Postamt, um sie an eine wohltätige Organisation weiterzuleiten.
  Ist es eigentlich in Ordnung, von den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben, so wie Robin Hood es getan hat? Diese Frage beschäftigt den Jugendlichen zwar, auch weil sein Vater Richter ist und die Überzeugung vertritt, dass Diebstahl in jedem Fall Unrecht sei. Doch der Sohn tut weiterhin das, woran er glaubt. Zum Glück ist Anne auf seiner Seite. Um ihn wieder auf die „richtige“ Bahn zu bringen, soll er in ein Internat gehen. Da flüchten Anne und er mit einem gestohlenen Kühlwagen voller Lebensmittel nach Afrika. Dort angekommen, werden sie überfallen, die Räuber nehmen ihnen das vollgepackte Lastauto weg und Anne stirbt!
  Bis auf das schockierende, sehr traurige Ende hat mir das Buch gefallen. Das Thema ist interessant und wegen der Aufteilung in viele kurze Kapitel hat man immer Lust weiterzulesen. Der Roman ist wie ein Gedankenstrom des Erzählers, mit teilweise abgehackten Sätzen, Wiederholungen, Aufzählungen, Selbstbefragungen. Genau das macht das Buch besonders. Insgesamt ist es sehr lesenswert.
DAVID STUMPF , 14 JAHRE
      
Ein Jugendlicher klagt an: „Die Erwachsenen lassen alles an sich vorbeirauschen“. Er ist wütend darüber, dass auf einem anderen Kontinent ununterbrochen Kinder sterben müssen und dass Erwachsene mit einer Spende so schnell ihr Gewissen beruhigen. Das tägliche Abendessen seiner vierköpfigen Familie könnte ganze dreißig Kinder retten, rechnet er aus. Müssen immer Rotwein und Cola auf den Tisch kommen? Und die Unmengen an Frikadellen? Der Bauch seines Vaters steht sowieso schon vor. Der Ich-Erzähler wird als Sohn nicht nur unbequem, sondern auch radikal und – kriminell. Sein Entschluss zu handeln, wächst sich zur Besessenheit aus.
  David las das Buch an einem Nachmittag. Er war so versunken, dass er darüber sogar seine Lieblings-Fernsehsendung vergaß. Gleich informierte er seine Schwester darüber, mit wie wenig Geld man einem afrikanischen Kind helfen könne. Der Betrag von 33 Cent hatte ihn erkennbar beeindruckt. Da er sich mit dem Hunger in der Welt anscheinend noch nicht auseinandergesetzt hatte, kam die Lektüre einem Weckruf gleich. Als Denkanstoß funktioniert das Buch also – will man mehr? Ja, denn seine Mängel sind offenbar. Der Stakkatostil nervt schnell – manche Kapitel bestehen lediglich aus einem Satz. Und dann die gebetsmühlenartigen Wiederholungen. Der Diebstahlparagraf des Strafgesetzbuches wird gleich dreimal abgedruckt. Und was will uns der Autor mit dem drastischen Ende sagen? Die Geschichte lässt den Leser einigermaßen ratlos zurück. Nebenbei: Ist es realistisch, dass ein 14-Jähriger ohne Fahrpraxis einen LKW bis nach Afrika fährt?
VERENA HOENIG
Louis Jensen: 33 Cent um ein Leben zu retten. Aus dem Dänischen von Sigrid Engeler. Hanser 2013. 155 Seiten, 12,90 Euro.
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