Ein Tagebuch offenbart immer Persönliches, ja Intimes. So auch die Aufzeichnungen des Arztes Dr. Wolf-Rüdiger Weisbach über seine fast 15 Jahre bestehende Erkrankung (Prostatakrebs). Erfolgreich operiert, erlebte er dann doch eine spätes Rezidiv, das erneut mit dem Skalpell behandelt und nachbestrahlt wurde (33 Tage). Ein Arztautor beschreibt ehrlich seine Erfahrungen als Patient, also auf der anderen Seite der "Macht", spricht über seine Beziehungen zur "Bestrahlungsmaschine", geprägt von Vertrauen und Misstrauen, seine Gefühle, oft auch Ängste zwischen "Bangen und Hoffen". Er lässt aber auch Kritik einem "medizinisch-technischen" Komplex zu, der zunehmend geprägt ist von kommerziellen und bürokratischen Zwängen, welche die humanistische Dimension medizinischer Tätigkeit in allen Bereichen mehr und mehr in den Hintergrund drängen. Gerade diese persönlicher Auseinandersetzung des Arztes und Patienten mit seiner Krankheit und dem technischen Instrument "Linearbeschleuniger" verhilft dem "Leidens- Betroffenen" einerseits zu einem gewissen Trost, wie dem im medizinischen Bereich Tätigen anderseits, zu mehr Einfühlungsvermögen. Die vom Autor künstlerisch gestalteten Grafiken aus den 33 Tagen der Bestrahlung, auf dem I-Pad gezeichnet, geben einen bildhaften Eindruck in die Gefühlswelt eines Krebskranken und ergänzen optisch die Aufzeichnungen des 40 Jahre als Landarzt tätigen Doktors.
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