Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 5,00 €
  • Gebundenes Buch

Sie sind selbstbewusst, intelligent, erfolgreich und unabhängig - und sie sind stolz auf ihr Alter! Frauen mit Lebenserfahrung strahlen eine ganz eigene Form von Attraktivität aus, die außer Konkurrenz steht zu der makellosen Schönheit ewig junger Magazin-Beauties. Die sinnlichen Fotografien der ca. 40 Frauen zeigen die Protagonistinnen in einer Umgebung, die ganz individuell auf ihre Persönlichkeit abgestimmt ist: Privaträume, Office oder in der Natur, alles ist möglich.

Produktbeschreibung
Sie sind selbstbewusst, intelligent, erfolgreich und unabhängig - und sie sind stolz auf ihr Alter! Frauen mit Lebenserfahrung strahlen eine ganz eigene Form von Attraktivität aus, die außer Konkurrenz steht zu der makellosen Schönheit ewig junger Magazin-Beauties. Die sinnlichen Fotografien der ca. 40 Frauen zeigen die Protagonistinnen in einer Umgebung, die ganz individuell auf ihre Persönlichkeit abgestimmt ist: Privaträume, Office oder in der Natur, alles ist möglich.
Autorenporträt
GABO, wurde in Hamburg geboren. Nach der Schule arbeitete sie als Model, studierte Grafik-Design und drehte Musikvideos. Seit ihrer ersten Auftragsarbeit als Fotografin für den Stern im Jahr 1986 erscheinen ihre Fotografien in Zeitschriften wie GQ, Cosmopolitan, Playboy und Max. Sie hat den Kodak-Preis und den italienischen "Internazionale Venere d'Argento" erhalten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2006

Die Frau von mehr als vierzig Jahren ins Licht gesetzt
Für den Fotoband "Forty-Something" dachten einunddreißig Frauen über ihr Selbstbild nach, um das Ergebnis vor der Kamera zu zeigen: ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Vor gerade mal einem Jahrhundert hätte keine Frau jenseits der Vierzig eine andere Frau jenseits der Vierzig angerufen, um ihr zu erzählen, daß sie jetzt ein Buch machen will mit vielen schönen Bildern von Frauen, und mit der Bitte, doch ein paar Fotos zu schicken. Damals war eine Frau schon mit dreißig Jahren geradezu privilegiert, wenn sie in einer Versorgungsehe halbwegs geborgen war, und wenn sich ihr ein fescher Leutnant näherte, konnte sie noch einmal in eine späte Blüte geraten; andernfalls war sie nicht gut dran, bestenfalls Gouvernante oder lebenslanges Fräulein Lehrerin.

Noch vor zwanzig, dreißig Jahren bremsten Frauen ihr Lebensalter punktgenau bei der Zahl 39 nachhaltig aus, um von da an mit der Diskretion eines Vermögensberaters über die steigende Summe der Jahre zu schweigen. Seither hat die Frauenbewegung - in vorsätzlichem Schulterschluß mit der propagierten Chancengleichheit in der Bildung und in eher unbeabsichtigter Union mit Körperkult(ur) und Jugendlichkeitsindustrie - die Parameter dramatisch verschoben: Gelebtes Leben durfte von nun an sichtbar und Frauen durften ehrgeizig und erfolgreich sein. Wo wir im Augenblick stehen, ist noch nicht endgültig ausgemacht, weil der Wahn des forever young - nur folgerichtiger Rückschlag in der Geschichte - unausrottbar scheint; aber die Front gegen diese Weibchen-Revue formiert sich mit steigender Hartnäckigkeit.

Morgens um sieben in München, auf dem Weg zu einem Fototermin in der bayerischen Pampa, ist diese Front persönlich aber ziemlich aufgeweicht. Es mag ja sein, daß Gabo, die Fotografin, das klare Licht des hochsommerlichen Vormittags auf dem Gutshof, der als "Location" dient, unbedingt will und braucht. Aber wer kann eine solche Leidenschaft schon herzlich teilen - auf dem Weg zu einem "Shooting" zumal, für das obendrein ein halber Schrankkoffer an Kleidungsstücken hinten im Auto liegt, die so zu kombinieren wären, daß sie die eigene Persönlichkeit bezeichnen? Das hätte vor gut 120 Jahren höchstens so ausgesehen, daß eine gewisse Lou Andreas-Salomé ein schwarzes Kleidchen bis zum Hals trug und eine Kinderpeitsche, um in einem Studio auf einen kleinen Wagen zu steigen, vor den anspielungsreich die Herren Philosophen Friedrich Nietzsche und Paul Rée gespannt sind.

Aber dann ist alles doch ganz einfach: Die Stylistin Susann weiß nicht nur den Anfahrtsweg, sondern auch den zu einem richtig guten Frühstück am Tatort, ehe sie mit ihrer Kunst sogar den Spiegel am Morgen glücklich macht. Yris, der Coach, mustert die mitgebrachten Kleider - und wählt daraus mit sicherem Griff die Teile, mit denen erstens am wenigsten zu rechnen war und die zweitens im Ergebnis die richtigen sind. Die Fotografin kommt dazu - selbst "forty-something", wie das Buch heißen soll; jetzt bleibt ohnehin nur noch die Auslieferung an ihr Auge hinter der Kamera: alles Frauen (und der Assistent von Gabo), die alle wissen, was sie wollen. Perfektion und Freundlichkeit allenthalben. Ein guter Tag.

Das Buch, das Friederike Heyne sich ausgedacht und dann auch gemacht hat, ist eine Insel, eine Utopie, und es sollte eine Verpflichtung sein. Es war ein Vergnügen, da mittun zu dürfen unter gänzlich Fremden, aber Gleichartigen. Denn jede Frau, die darin porträtiert ist, hat zweifelsohne Privilegien genossen: in ihrer Kindheit oder weil sie die Begabung hatte, bei sich selbst anzukommen; in ihrem Potential oder in dem Glück, dem Fotoapparat gefallen zu können. Jede hat aber auch schon Federn gelassen in ihrem Leben bisher und läßt immer wieder Federn - viele mehr, als es die beigegebenen kurzen Biographien erfassen können. Das Leben ist keine Blumenwiese, auch wenn die Zahl Vierzig nicht länger das Gespenst am Eingang in einen dunklen Tunnel der Bedeutungslosigkeit ist, sogar, im Gegenteil, die Passage hin zu reiferer Selbstkenntnis und neuer Freiheit: "Vierzig-irgendwie" klingt nach dem Weg ins Offene - und fühlt sich naturgemäß besonders gut an, wo es sich so pfleglich behandelt präsentieren darf.

ROSE-MARIA GROPP

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr