Die Literatur des Sturm und Drang im Jahrzehnt von 1770 bis 1780 lag zwischen Aufklärung und Klassik. Über die Frage, ob sie eine eigene Epoche darstellt, wird bis heute in der Literaturgeschichte kontrovers diskutiert. Vor allem in der Lyrik des Sturm und Drang, die im 18. Jahrhundert einen
qualitativen Sprung markierte, zeigte sich das Aufbegehren gegen überlieferte Konventionen und gegen…mehrDie Literatur des Sturm und Drang im Jahrzehnt von 1770 bis 1780 lag zwischen Aufklärung und Klassik. Über die Frage, ob sie eine eigene Epoche darstellt, wird bis heute in der Literaturgeschichte kontrovers diskutiert. Vor allem in der Lyrik des Sturm und Drang, die im 18. Jahrhundert einen qualitativen Sprung markierte, zeigte sich das Aufbegehren gegen überlieferte Konventionen und gegen gesellschaftliche Zwänge.
Der vorliegende Reclam-Band bringt eine repräsentative Auswahl von fünfzig Gedichten – beginnend mit Goethe, der u.a. mit Heidenröslein, Wandrers Sturmlied oder Prometheus vertreten ist, die zu den innovativsten Gedichten dieser Zeitspanne gehören. Jakob Michael Reinhold Lenz, der in seinen Gedichten das Lebensgefühl der jungen Generation zum Ausdruck brachte, ist ebenfalls mehrfach vertreten („An das Herz“ oder „Lied zum teutschen Tanz“). Zu den Autoren des sogenannten „Göttinger Hains“ gehörten Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Johann Heinrich Voß oder Johann Friedrich Hahn. Von dem Dichterbund bringt die Auswahl sieben Gedichtbeispiele. Christian Friedrich Daniel Schubart („Die Fürstengruft“), Gottfried August Bürger („Der Bauer an seinen Fürsten“) oder Friedrich Schiller („Die schlimmen Monarchen“) setzten sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander. Auch das Thema „Kindesmörderin“ wurde in dieser Zeit mehrfach verarbeitet.
Im umfangreichen Anhang gibt es zu jedem Gedicht Drucknachweise und einen kurzen Kommentar. Ergänzt wird der Reclam-Band schließlich durch ein Nachwort des Herausgebers Matthias Luserke-Jaqui, der einen kompakten Überblick zum Sturm und Drang gibt.