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Niederbayerische Wirtshäuser, die über Generationen hinweg ihre ursprüngliche Atmosphäre gepflegt und erhalten haben: 50 dieser mittlerweile seltenen Schmuckstücke versammelt dieser informative, durchgehend farbig bebilderte Band. Mit Liebe zum Detail werden Gasthäuser porträtiert, denen es gelungen ist, mit Charakter und Charme allen Moden zu trotzen. So entstand eine attraktive, kurzweilige und reich illustrierte Mischung aus Land- und Stadtgasthäusern, die dem Leser Altbekanntes wieder in Erinnerung ruft und Neues ans Herz legt. Entstanden ist weniger ein kulinarischer, sondern vielmehr ein…mehr

Produktbeschreibung
Niederbayerische Wirtshäuser, die über Generationen hinweg ihre ursprüngliche Atmosphäre gepflegt und erhalten haben: 50 dieser mittlerweile seltenen Schmuckstücke versammelt dieser informative, durchgehend farbig bebilderte Band. Mit Liebe zum Detail werden Gasthäuser porträtiert, denen es gelungen ist, mit Charakter und Charme allen Moden zu trotzen. So entstand eine attraktive, kurzweilige und reich illustrierte Mischung aus Land- und Stadtgasthäusern, die dem Leser Altbekanntes wieder in Erinnerung ruft und Neues ans Herz legt. Entstanden ist weniger ein kulinarischer, sondern vielmehr ein kulturhistorischer Führer durch die reiche Wirtshauslandschaft Niederbayerns. Ein ideales Geschenk für alle Niederbayern und die vielen Gäste der Region.
Autorenporträt
Franziska Gürtler, geb. 1989, studierte Germanistik, Geschichte und Vergleichende Kulturwissenschaft in Regensburg; seit 2013 Masterstudium Germanistik. Sonja Schmid, geb. 1989, studiert deutsche Philologie und Kunstgeschichte in Regensburg. Gerald Richter, geb. 1965, Fotograf, ist Mitbegründer der Werbeagentur SUPPMANN & RICHTER sowie des Verlags Dr. Peter Morsbach.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2015

Mission Knödel
Ein Wegweiser zu historischen Wirtschaften in Niederbayern
München – Das Suchen und Finden einer guten bayerischen Wirtschaft gehört zu den schwierigsten Aufgaben überhaupt. Sie darf nicht zu voll sein, aber auch nicht zu leer. Die Bedienung darf nicht zu grantig, aber auch nicht zu freundlich sein. Der Gastraum darf nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern sein. Eine gute bayerische Wirtschaft bietet keinesfalls Kässpatzen und Maultaschen als einzige vegetarische Gerichte an. Und in einer guten bayerischen Wirtschaft sitzen Stammtischler, die gerade so laut reden, dass man zwar jedes Wort mithören kann, sich aber nicht gestört fühlt. Kurzum: Es ist so gut wie unmöglich, die ideale Wirtschaft zu finden.
  Zumindest für Niederbayern gibt es für Freunde traditioneller Wirtshauskultur nun aber einen Wegweiser: Die Autoren Franziska Gürtler, Sonja Schmid und Gerald Richter haben einen Reiseführer mit 50 historischen Wirtshäusern zusammengestellt. Das 200 Seiten starke Buch zeigt, dass auf dem Land noch Gasthäuser existieren, die für sich eine Reise wert sind. Der Gidibauer-Hof in Hauzenberg zum Beispiel: Die Stadt versteckt sich nordöstlich von Passau im Bayerischen Wald. Auf Menschen, die gerne einkehren, wirkt die Region samt ihrer Speisen mitunter ziemlich gruselig. Geflieste Böden, Resopaltische und Pommes gehören in Dorfgasthäusern zum Standard – wenn es überhaupt noch ein Wirtshaus gibt.
  Der Gidibauer, ein geschmackvoll renovierter Vierseithof, hebt sich davon nicht nur optisch ab. Auch die Speisekarte hinterlässt Eindruck: Küchenchef Alois Ertl und sein Team sind mehrmals ausgezeichnet worden. Vergangene Woche gab es Deftiges – unter anderem Kalbskopf, Topinambur, Lammragout und Schweinebauch. Er koche halt, was zum Hof passt, sagt Ertl. Seine Gäste kommen zum Speisen inzwischen auch aus München angereist. Das Rezept für seinen Erfolg fasst Ertl in zwei Sätzen zusammen: „Man braucht Liebe zum Beruf. Mich gfreit die Kocherei.“
  Oder der Braugasthof Herndl am Marktplatz in Rottalmünster: Mit seinem runden Erker strahlt er schon von außen Gemütlichkeit aus. Auch drinnen ein Klassiker: Dunkel getäfelte Wände, Hirschgeweih und König-Ludwig-Portrait. Bajuwarischen Staffage und Kitsch, mit dem im Bäderdreieck Restaurants um Gäste werben, sucht man beim Herndl vergebens. Ein Wirtshaus, wie es sein soll: schlicht und authentisch.
  Die Autoren räumen ein, dass es nicht ganz leicht war, 50 Wirtshäuser mit Geschichte zusammenzutragen. Das ist durchaus bezeichnend für den Niedergang des Gastgewerbes auf dem Land, wo Bevölkerungsrückgang und private Feste die Kundschaft schwinden ließen. Doch auch das Juni-Hochwasser 2013 hat Schäden hinterlassen, da etliche alte Wirtshäuser nah an Flüssen liegen. Das „Goldene Schiff“ in Passau unterhalb des Doms ging in den Fluten unter. Erst Ende 2014 konnte die Renovierung abgeschlossen werden. Wirt Peter Wolf ist Mitglied der Slow-Food-Bewegung, die auf regionale und hochwertige Zutaten setzt. Er hofft jetzt, dass er von der Heimsuchung des Hochwassers lange verschont bleibt – und dafür umso mehr Gäste begrüßen kann.
  Der Wirtshausführer macht Lust auf Wochenendtouren durch Niederbayern. Wer den Bezirk durchprobiert hat, kann sich die 50 schönsten Wirtshäuser der Oberpfalz vornehmen. Ihnen ist ein eigener Band gewidmet.
SEBASTIAN BECK
  
Franziska Gürtler, Sonja Schmid, Gerald Richter: 50 historische Wirtshäuser in Niederbayern. Verlag Friedrich Pustet und Dr. Peter Morsbach, 24,95 Euro, ISBN 978-3-7917-2642-7
Bayerische Staffage
und Kitsch sucht
man vergebens
Eine Reise wert: der Gidibauer in Hauzenberg.
Foto: Morsbach Verlag
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